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Gescheiterte Unternehmensgründungen in unterschiedlichen institutionellen Kontexten: Fallanalysen aus den Bereichen Biotechnologie und Electronic Commerce in Kalifornien, Baden-Württemberg und Ile-de-France

Antragsteller Dr. Gerhard Krauss
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2001 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5327030
 
Die Untersuchung gescheiteter Unternehmensgründungen ist ein bislang kaum bearbeitetes Gebiet der Gründungsforschung. Dieses Gebiet stellt gleichwohl einen nicht unbedeutenden Teilausschnitt des Gründungsgeschehens dar. Denn erfolgreiche Unternehmensgründungen sind nicht denkbar ohne das Risiko des Scheitern und eine bestimmte Anzahl an misslungenen Gründungsvorhaben. Die gängige Fokussierung auf "succes stories" und empirisch gut zugängliche "unproblematische" Fälle von Unternehmensgründungen führt dazu, daß dieser Teilausschnitt systematisch ausgeblendet wird. Vor allem in den neuen wissensintensiven Bereichen führt dies zu einem unvollständigen und mitunter falschen Bild von der Realität. Gerade in diesen Bereichen nimmt das "Scheitern" einen nicht unwichtigen Stellenwert ein. An dieser Problematik setzt das vorliegende Forschungsvorhaben an: Über die Rekonstruktion und Analyse gescheiterter Fälle sollen tiefere Einblicke in das Gründungsgeschehen gewonnen werden, indem gerade die Seite der Probleme in den Mittelpunkt der Analyse gerückt wird und die in den gescheiterten Unternehmensgründungen objektivierten Informationen für die Forschung erschlossen werden. Hierfür wird ein theoretischer Rahmen entwickelt, welcher die individuell gestalterische Dimension (handelnde Akteure) mit der institutionellen Perspektive (institutioneller Kontext) zusammenführt. Im Hinblick auf die institutionelle Perspektive knüpft das Vorhaben an die Forschungen zu "Regionalen Innovationssystemen" an. Durch die Verknüpfung dieser Ebenen soll dem Sachverhalt Rechnung getragen werden, daß gescheiterte Unternehmensgründer in der gesellschaftlichen Realität weder nur bloße selbstverschuldete Einzelschicksale noch ausschließliche Opfer bestimmter institutioneller Konstellationen darstellen. Besondere Aufmerksamkeit kommt somit den Wechselbeziehungen zwischen Akteursstrategien und institutionellen bzw. gesellschaftlichen Kontext zu.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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