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Methoden Praktischer Ethik

Fachliche Zuordnung Praktische Philosophie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 532782236
 
Angesichts des aktuellen technologischen und sozio-ökologischen Wandels besteht gesellschaftlicher Bedarf an Handlungsorientierung. Hierbei scheint die Einbindung von Ethiker*innen richtig und notwendig. Mehr denn je scheint jedoch das methodische Selbstverständnis der Ethik bezüglich der Aufgabe der Handlungsorientierungsleistung einer Klärung zu bedürfen: Worin genau sollte der philosophische Beitrag zur Handlungsorientierung von gesellschaftlichen Akteuren oder breiter Öffentlichkeit liegen? Und welche philosophischen Methoden sind geeignet und angemessen, um diesen Beitrag zur Handlungsorientierung zu leisten? Die Praktische Ethik steht jedoch vor der methodischen Herausforderung zu erläutern, mit welchen Methoden normative Festlegungen angesichts der Umstrittenheit normativer Hintergrundtheorien begründet werden sollen. Die primär an der Medizin- und Bioethik geschulte Methoden-Debatte in der Praktischen Ethik hat eine Vielfalt von methodologischen Positionen hervorgebracht. Diese sind allerdings derart verschieden, dass ihre Wahl zu substanziell unterschiedlichen Ergebnissen oder Empfehlungen führen kann. Es gibt keinen Konsens über die Anwendungsbedingungen der etablierten Methoden. Im akademischen Diskurs ist der aktuelle Stand der Methodenreflexion auch deshalb relevant, weil in den Debatten der neueren Bereichsethiken, etwa der KI- oder Klimaethik, nur eingeschränkt auf die bereits entwickelten Methoden zurückgegriffen wird und eine detaillierte Auseinandersetzung mit Methodenfragen innerhalb der neueren Bereichsethiken kaum stattfindet. Dies offenbart eine methodologische Lücke im Bereich der neueren Bereichsethiken. Das Ziel des Netzwerks „Methoden Praktischer Ethik“ besteht daher darin, einen verstärkten Austausch zu initiieren, und zwar einerseits über Methoden der Praktischen Ethik und andererseits über das Selbstverständnis des Beitrages der Ethiker*innen außerhalb der philosophischen Fakultäten. Dieser Austausch soll dazu dienen, Wege zu identifizieren, die Methoden-Debatte aus der Medizin- und Bioethik zu aktualisieren und darüber hinaus zu eruieren, ob und wie eine Systematik von Methoden der Praktischen Ethik entwickelt werden kann, die auch für die Arbeit von Ethiker*innen in aktuell diskutierten gesellschaftlichen Themenfeldern wie KI und Globalem Umweltwandel Orientierung stiftet.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e) Dr. Inken Titz
 
 

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