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Der Boykott gegen die deutsche Sprache in der internationalen Wissenschaftskommunikation nach dem Ersten Weltkrieg

Antragsteller Professor Dr. Ulrich Ammon (†)
Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5327972
 
Das Projekt soll den Boykott gegen die deutsche Sprache in der internationalen Wissenschaftskommunikation nach dem Ersten Weltkrieg untersuchen, der von Wissenschaftlern und Wissenschaftsverbänden der Alliierten betrieben wurde. Zwar ist der Rückgang von Deutsch als internationale Wissenschaftssprache seit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg durch empirische Forschungen belegt; ins Einzelne gehende Untersuchungen und Erklärungen dieser Entwicklung fehlen jedoch bis jetzt. Nur am Rande wird in wenigen Untersuchungen, die von der Fachwelt kaum zur Kenntnis genommen wurden, auf den Sprachboykott der alliierten Wissenschaftler gegen Deutschland und Österreich hingewiesen, der im Zusammenhang mit einem gleichzeitigen Wissenschaftsboykott verhängt wurde. Das Projekt möchte diesen Boykott und seine Auswirkungen auf die Stellung von Deutsch als internationale Wissenschaftssprache untersuchen. Es hat nicht nur sprach- und wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung, sondern könnte darüber hinaus Ergänzungen zur politischen Geschichte Deutschlands liefern. Es ist nämlich möglich, dass der Sprachboykott von deutschen Intellektuellen als besondere Demütigung empfunden wurde und manche von ihnen in der Hinwendung zu deutschnationalen oder nationalsozialistischen Einstellungen bestärkt hat. Der Boykott gegen die deutsche Sprache in der internationalen Wissenschaftskommunikation nach dem Ersten Weltkrieg ist ein wichtiges historisches Ereignis, das bislang nicht systematisch untersucht wurde. Das Projekt möchte diese Forschungslücke schließen. Zu diesem Zweck sollen das relevante Archivmaterial sowie zeitgenössische Publikationen ausgewertet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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