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Luftfahrtforschung und Luftfahrtmythos. Wissenschaftliche Ballonfahrt in Deutschland, 1880-1910
Antragstellerin
Professorin Dr. Sabine Höhler
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5329238
Die Studie der wissenschaftlichen Ballonfahrt, mit welcher die 'Eroberung der Luft' um 1900 als Ergebnis wie als Bestimmung wissenschaftlicher Arbeit präsentiert wurde, stellt die sich formierende Luftfahrtforschung in Deutschland um die Jahrhundertwende in einen Zusammenhang mit der als emblematisch für diese Zeit geltenden Luftfahrtfaszination. Die zentrale These besagt, daß der 'Luftfahrtmythos' als Begriff für die Rezeptionen und Variationen des vermeintlich ewigen 'Traumes vom Fliegen' mit seiner technischen Realisierung nicht überholt war, sondern sich in und mit der beginnenden Luftfahrtforschung und -technik fortschrieb. Diese These wird entlang der Entwicklung des deutschen Luftfahrtvereinswesens in den Jahren 1880 bis 1910 ausgeführt, welches wohlhabende Bürger, Wissenschaftler und Militärs versammelte und somit die Verbindung der naturwissenschafts- und technikhistorischen mit einer kultur - wie sozialhistorischen Perspektive auf das entstehende Forschungsfeld Luftfahrt ermöglicht. Am Beispiel der aeronautischen Meteorologie, der Vereinsballonfahrt zur meteorologischen Atmosphärenforschung, wird aufgezeigt, wie sich eine neue Disziplin, die 'Aerologie', herausbildete, die das wissenschaftliche Ballonfahren zugleich als Mittel der Forschung wie als Performation des modernen Luftfahrtmythos einsetzte.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen