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Methoden und Theoreme der sozialwissenschaftlichen Bevölkerungsforschung in Deutschland `um 1930`

Antragsteller Professor Dr. Rainer Mackensen (†)
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2001 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5329530
 
Die Untersuchung soll ein Spektrum der Bevölkerungsforschung um 1930 in Deutschland entwerfen, sich mit den wissenschaftlichen Ideen und Methoden sowie ihrer Begründung insbesondere bei Julius Wolf, Karl Valtentin Müller und Roderich Ungern-Sternberg befassen und diese in das Spektrum einordnen. Der Untersuchung wird die These zugrundegelegt, daß sich in der Bevölkerungsforschung `um 1930' ein Paradigmenwechsel von einer nationalökonomischen zu einer biologischen Konzeption vollzogen hat. Dieser Paradigmenwechsel ermöglicht in Deutschland die Verschmelzung der Bevölkerungsforschung mit der Eugenik resp. Rassenhygiene und schließlich mit der nationalsozialistischen Bevölkerungspolitik, welche sowohl pronatalistische wie eugenische, rassistische wie imperialistische Elemente miteinander verband. Die vorgesehene Untersuchung geht der Frage nach, wie sich dieser Paradigmenwechsel in Deutschland vollzog. Während gerade in Deutschland sich die Bevölkerungsstatistik (mit Böckh, Bortkiewicz, Lexis) im Rahmen einer nationalökonomisch orientierten (`staatswissenschaftlichen') Statistik vor der Jahrhundertwende fruchtbar entwickeln konnte, wird diese Tradition in den 1920er Jahren hier zugunsten einer eugenischen und nationalistischen Orientierung (Harmsen) aufgegeben und in eine nationalsozialistische Orientierung (Burgdörfer) überführt. Durch den gewählten Ansatz, der aus den 1920er Jahren über das `Dritte Reich' bis in die Nachkriegszeit hineinführt, soll schließlich eine Beschreibung der Kontinuitätslinien ermöglicht werden, welche bis in die Bundesrepublik Deutschland hineinreichen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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