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Entschlüsselung einer verborgene Dimension: chemische Kommunikation in lebenden benthischen Foraminiferen
Antragstellerin
Laurie Charrieau, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Geologie
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Geologie
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 533003889
Benthische Foraminiferen, die zu den vielfältigsten und häufigsten Mikroorganismen im vorzeitlichen und modernen Meeresboden zählen, können eine Schale mit großem Konservierungspotenzial im Sediment bilden. Da sich die Umweltbedingungen in ihrer Fauna-Zusammensetzung widerspiegeln, wurden sie in großem Umfang für die Rekonstruktion des Klimas in Vergangenheit und Gegenwart verwendet. Um die Zuverlässigkeit dieser Rekonstruktionen zu verbessern, ist es notwendig, alle Mechanismen zu verstehen, die die Dynamik der benthischen Foraminiferenpopulationen beeinflussen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt fehlen uns allerdings Einblicke in fundamentale ökologische Interaktionen wie Nahrungssuche und Fortpflanzung mit direkten Auswirkungen auf ihre Populationsdichte. Bisherige Beobachtungen in Kulturen geben erste Hinweise darauf, dass Foraminiferen in der Lage sind, chemisch zu kommunizieren. Ein Prozess, der auch von anderen marinen Arten genutzt wird, um z.B. ihre Populationsgröße zu regulieren. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Rolle von Signalstoffen während der Nahrungssuche und des Reproduktionsprozesses von benthischen Foraminiferen aufzudecken. Wir stellen die Hypothese auf, dass die chemische Kommunikation eine effizientere Nahrungssuche für Individuen ermöglicht und das Auftreten von Reproduktionsereignissen in der Population koordiniert. Um diese Vorschläge zu überprüfen wird eine große Anzahl von Verhaltensexperimenten durchgeführt werden. Dabei werden zwei gegensätzliche, aber gleichermaßen wichtige Gruppen benthischer Foraminiferenarten getestet: große Arten aus den Tropen, die Symbionten tragen, und kleine Arten aus der kalten Tiefsee. Außerdem sollen die Charakteristika der spezifischen Moleküle, die als Infochemikalien verwendet werden, identifiziert werden. Die Ergebnisse dieses Projekts werden wesentlich zur Verbesserung der Genauigkeit unserer Klimamodelle beitragen, die für die Bewältigung der Herausforderungen des derzeitigen globalen Klimawandels von entscheidender Bedeutung sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen