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Spätquartäre Vereisungen im nördlichen Eurasien und Paläo-Ozeanographie im östlichen Arktischen Ozean
Antragsteller
Professor Dr. Jörn Thiede (†)
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5330102
In den letzten Jahren mussten die bisherigen Vorstellungen über die Ausdehnung der Eisschilde im nördlichen eurasischen Kontinent während des globalen Vereisungsmaximums der letzten Eiszeit (LGM, vor ca. 20.000 Jahren) stark revidiert werden. Der von Gletschereis bedeckte Bereich war vor allem auf der Ostseite erheblich kleiner als bisher angenommen, und die maximale Ausdehnung (erkennbar z.B. an der Verbreitung eiszeitlicher Moränen) existierte deutlich früher. Wegen der großen Schwierigkeiten bei der Datierung von älteren eiszeitlichen Ablagerungen an Land liegt die Geschichte der nördlichen eurasischen Eisschilde vor dem LGM weitgehend im Dunkeln. Im Rahmen des Vorhabens sollen Sedimentkerne aus dem Arktischen Ozean entlang des Gakkelrückens gewonnen werden, der ca. 300 km von der eiszeitlichen Küstenlinie entfernt liegt. Diese Sedimente enthalten Schichten mit hohen Gehalten an Gesteinsbruchstücken, die von Eisbergen transportiert wurden, die von pleistozänen Gletschern angebrochen und in den Arktischen Ozean gedriftet waren. Anhand von Verbreitung und Menge dieser Gesteinsbruchstücke und weiterer Sedimentparameter sollen die Vereisungsgeschichte des nördlichen Eurasiens und die Veränderlichkeit der Eisdecke und der Oberflächenwassermassen im Arktischen Ozean rekonstruiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen