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Cultural transfer and autonomisation. Comparative and intercultural studies about eighteenth and nineteenth centuries German-American and French-Canadian popular almanacs

Subject Area European and American Literary and Cultural Studies
Term from 2001 to 2007
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5330566
 
Das beantragte Projekt betrifft den weitgehend unerforschten Bereich der deutsch- und französischsprachigen Volkskalender des 18. und 19. Jahrhunderts, die in den Neu-England-Staaten, in den Vereinigten Staaten und Kanada das wichtigste Informations- und Unterhaltungsmedium unter den Printmedien darstellten. Das Projekt baut inhaltlich und methodisch auf Forschungsarbeiten der Antragsteller zu deutschen und französischen Volkskalendern des frühneuzeitlichen und frühmodernen Europa auf. Es verfolgt in erster Linie vier wesentliche Zielsetzungen: - erstens die bibliographische Erfassung deutschamerikanischer und frankokanadischer Volkskalender zwischen 1700 und 1914, das heißt in ihrer Entstehungsepoche und der Periode ihrer größten soziokulturellen Verbreitung; - zweitens die Untersuchung von Prozessen des Kulturtransfers, das heißt der Übertragung und interkulturellen Adaptation von Gattungsmustern europäischer Volkskalender, vor allem des Messager Boiteux/Hinkenden Boten und des Mathieu Laensbergh, die, wie Sondierungen ergeben haben, Archetypen der untersuchten deutschamerikanischen und frankokanadischen Volkskalender darstellen; - drittens Prozesse der Autonomisierung, die anhand repräsentativer Serien hinsichtlich der folgenden Gesichtspunkte erfaßt werden sollen: Verankerung im geographischen Raum Nordamerikas; Ausbildung eines eigenen, auf die kollektiven Erfahrungen der Auswanderung und Kolonisation fußenden kollektiven historischen Gedächtnisses; Konstituierung einer originären literarischen Tradition mit eigenen Autoren und Kanons, die insbesondere in den frankokanadischen Volkskalendern ab 1870 die Entstehung einer autonomen und vom Mutterland emanzipierten "Littérature nationale" einleitete; - viertens erlaubt der Vergleich der deutsch- und der französichsprachigen Volksalmanachproduktionen in Nordamerika, die sich beide gegenüber dem Englischen in einer Minderheitensituation befinden, die Herausarbeitung kultureller Spezifika und signifikanter Unterschiede, die in erster Linie die Einstellung zu Sprache und Nationalliteratur sowie kulturspezifische Identifikationsfiguren und Wertestandards ("deutscher Sonderweg" und "execption francaise") in ihren transatlantischen Ausprägungsformen betreffen.
DFG Programme Research Grants
Participating Person Professor Dr. York-Gothart Mix
 
 

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