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Das Zusammenspiel sozialer Kontexte und genetischer Potenziale: kognitive und bildungsbezogene Entwicklung im frühen Lebensverlauf
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Wiebke Schulz; Professor Dr. Christoph Spörlein
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 533150512
Die Herkunftsfamilie spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Lebenschancen von Kindern, insbesondere durch die Beeinflussung des Lern- und Bildungserfolgs im frühen Lebensverlauf. Während die Forschung solide Zusammenhänge zwischen elterlichem Verhalten und Investitionen und den Ergebnissen der Kinder festgestellt hat, bleibt die Rolle genetischer Einflüsse und insbesondere des Zusammenspiels genetischer und sozialer Wege unklar. Wir untersuchen das Zusammenspiel zwischen sozialen und genetischen Einflüssen der Herkunftsfamilie im frühen Lebensverlauf über verschiedene Entwicklungskontexte hinweg. Die Prämisse dieses Projekts ist, dass die Herkunftsfamilie die Grundsteine für Erfahrungen in verschiedenen Kontexten im frühen Lebensverlauf legt; verschiedene soziale und genetische Einflüsse beeinflussen die Entwicklungschancen und -hürden von Kindern. Genetisch sensitive Designs ermöglichen ein besseres Verständnis der Heterogenität von Umweltfaktoren sowie genetischen Faktoren und deren Zusammenspiel. Wir werden die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in vier Kontexten untersuchen: (1) Fernunterricht während der COVID-Krise (2) außerschulische Aktivitäten und (3) Ungleichheit beim Bildungserfolg in ländlichen und städtischen Gebieten. Wir verwenden genetisch-sensitive Forschungsdesigns wie Zwillingsstudien, um die relative Bedeutung von genetischen und umweltbedingten Einflüssen zu quantifizieren ebenso wie "polygenic risk scores", die das genetische Potenzial einer Person für das untersuchte Merkmal oder Verhalten erfassen. Die Integration von Erkenntnissen und Methoden aus der verhaltensgenetischen Literatur ermöglicht Sozialwissenschaftlern ein tieferes Verständnis dafür, wie sich kognitive sowie bildungsbezogene Leistungen im frühen Lebensverlauf entwickeln. Die vorgeschlagenen Forschungsprojekte werden innovative Einblicke in Mechanismen liefern, wie soziale und genetische Vorteile zusammenspielen, wie sie frühe Leistungen fördern oder wie sie die kindliche Entwicklung behindern können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen