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Die Beteiligung der deutschen Dienststellen in Frankreich an der Deportation der Juden in die Vernichtungslager, 1941-1944

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2001 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5331899
 
Ziel des Vorhabens ist die Aufhellung der personellen Verantwortung von Angehörigen deutscher Dienststellen im besetzten Frankreich (Militärverwaltung und Sicherheitspolizei-SD Paris sowie regionale Kommandos der Sipo-SD) für die Verfolgung und Deportation der Juden in die Vernichtungslager Osteuropas, insbesondere nach Auschwitz, während der Jahre 1941 bis 1944. Im Mittelpunkt stehen zwei Fragestellungen: - Was wußte man in Paris über die Ziele der Judenverfolgung und über die Massenvernichtung in Auschwitz? - Welches Bild von sich selbst, welches Bild ihres eigenen Handelns haben die Hauptverantwortlichen und Mittäter in der Nachkriegszeit aufgebaut? Ausgewertet werden - außer einem Korpus von Originaldokumenten deutscher Provenienzen (überwiegend aus dem Bestand des Centre de Documentation Juive Contemporaine Paris, z.T. veröffentlicht [Klarsfeld 1989]) - die Akten westdeutscher Justizbehörden, vor allem der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg und der Zentralstelle für die Bearbeitung von NSMassenverbrechen im Lande NRW in Köln. Im ersten Schritt wird eine Datenbank der sog. "Frankreich-Verfahren" der Zentralstellen Ludwigsburg und Köln erstellt, die sowohl die wichtigsten Dokumente zum Fortgang der Ermittlungen als auch eine weitgehend vollständige Transkription von Zeugen- und Beschuldigtenvernehmungen umfaßt. Im Anschluß daran sollen die Zeugenaussagen, nach historischen Ereigniszusammenhängen gebündelt, im Lichte der vorhandenen Originaldokumente analysiert und unter dem Aspekt der Erinnerungskonstruktion in der Nachkriegszeit bewertet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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