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Zwischen Irritation und Faszination: George Sand und ihre Deutsche Leserschaft

Antragstellerin Kerstin Wiedemann
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5332524
 
Die auf umfangreichem Quellenstudium beruhende Dissertation geht der Rezeption der von der Forschung zunehmend beachteten französischen Schriftstellerin George Sand (1804 - 1876) im Kontext der deutschen Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts nach. Minutiöse Studien zu einzelnen Rezipienten bzw. Rezipientengruppen - ergänzt durch einen dokumentarischen Teil, der detaillierte Bibliographien, biographische Recherchen zu den Übersetzern und ausgewählte Rezeptionszeugnisse präsentiert - belegen, daß sich Heines Wort von der "Emancimatrice" George Sand, dem "Mutterschoß der Befreiung" - obgleich im Unmut gesprochen - als durchaus treffend erweist: Die Zeitgenössin Balzacs und Victor Hugos wurde von zahlreichen namhaften Vertretern sich als "progressiv" definierender Gruppen als zugkräftige Referenzfigur vereinnahmt. Dies gilt für die verschiedenen literarischen Avantgarde-Bewegungen (das Junge Deutschland und, um 1848, der frühe Realismus) ebenso wie für oppositionelle, demokratische Milieus (etwa die Linkshegelianer um Arnold Ruge). Besonders spannungsvoll verlief die weibliche Sand-Rezeption. Konservative Schriftstellerinnen wie Annette von Droste-Hülshoff, deren Freundin Elise Rüdiger oder Louise von Francois wurden durch die Lektüre der freilebigen, als "Skandalfrau" berüchtigen Autorin ebenso angeregt wie die Vertreterinnen der Frauenemanzipation.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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