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Knochenmikroanatomie, Ichnologie und Paläoumwelt

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 508778113
 
Obwohl Temnospondylen eine der wichtigsten Gruppen früher Tetrapoden sind, bleiben viele Fragen zu ihrem Lebensstil unbeantwortet. Dies liegt zumindest zum Teil an ihrer komplexen Ontogenie und ihrer Neigung zur Entwicklungsplastizität. Hier werden wir erstmals Knochenmikroanatomie, Ichnologie und Paläoumweltdaten kombinieren, um neue grundlegende Erkenntnisse über die Paläobiologie dieser Tiere zu gewinnen. Im ersten Arbeitspaket werden wir die Knochenmikroanatomie in dichten ontogenetischen Serien quantifizieren, um (1) potenzielle Veränderungen im Zusammenhang mit Umweltveränderungen während der Ontogenie zu identifizieren, (2) den Einfluss der Entwicklungsplastizität in rezenten Taxa zu quantifizieren und um (3) die Muster diese Modeltaxa mit den ontogenetischen Trajektorien bei Temnospondylen zu vergleichen. Im zweiten Arbeitspaket werden wir eine umfassende Neubewertung der Fährten von Temnospondylen durchführen. Hier werden wir (4) die Vielfalt der Fährtenmorphotypen charakterisieren (Ichnotaxonomie), (5) die zugehörigen Fährte-Fährtenleger-Korrelationen überprüfen, (6) versuchen, relative Tiefenmuster mit bestimmten Morphotypen (Ichnotaxa) zu korrelieren, (7) Fortbewegung und funktionelle Häufigkeit der Autopodien anhand von Fährten und relativen Tiefenmustern abzuleiten und (8) die Korrelationen zwischen Fortbewegungsstilen, Spurgröße und Lebensraum zu identifizieren. Das dritte Arbeitspaket ist eine integrierte Analyse, die Daten aus Knochenmikroanatomie und Ichnologie kombiniert. Wir werden die relative Position des Massen- und Auftriebspunktes wichtiger Temnospondylen-Arten berechnen, um (9) die funktionelle Häufigkeit von Händen und Füßen zu bestimmen und (10) diese Interpretationen mit den temnospondylen Ichnotaxa in Einklang zu bringen. Im letzten Arbeitspaket werden wir uns mit umweltbedingter Plastizität befassen, indem wir mikroanatomische, paläoökologische, sedimentologische und geochemische Daten kombinieren. Durch die Rekonstruktion von Umweltbedingungen, insbesondere von Salzgehalt in Habitaten, in denen mehrere Populationen von zwei Temnospondylen-Arten dokumentiert sind, werden wir prüfen, (11) ob Salzgehaltsschwankungen mit einem Merkmal korreliert sind, das bereits mit der Plastizität dieser Taxa in Verbindung gebracht wurde: Knochenmasse.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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