Eroberung der Bilder. Fotografie in Buch und Presse (1816-1914)

• Antragsteller: Professor Dr. Charles Grivel (†)
• Fachliche Zuordnung: Theater- und Medienwissenschaften
• Förderung: Förderung von 2001 bis 2002
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5332946

Nach der Verbreitung geschriebener Inhalte durch den Schriftdruck stellt die massenhafte Verbreitung von Bildmaterial durch die Kombination von Aufnahme- und Drucktechniken eine der grossen Revolutionen der westlichen Kultur dar. Als eine der Kernfragen der westlichen Kulturgeschichte anerkannt, ist diese in ihrer Gesamtheit bis heute noch gar nicht untersucht worden. Eine solche Feststellung nötigt uns zur Bescheidenheit: so handelt es sich bei dem vorliegenden Band keineswegs um eine definitive Zusammenfassung, sondern vielmehr um eine Bestandsaufnahme zu den Anfängen der Verwendung von Fotografie in Buchillustration und Zusammenführung einer Sammlung sehr vielseitiger Untersuchungen: zur Entstehung der Fotografie aus Experimenten, die eine massenhafte Verbreitung von Bildmaterial zum Ziel hatten (Stephan Bann, Bernd Stiegler), zu ersten Versuchen komerziellen Vertriebs, die auf der Verwendung des Mediums Fotografie aufbaute (Anne McCauley), zur allmählichen Einführung des aufgenommenen Bildmaterials in der Populärpresse (Bernd Weiss), zur Untersuchung der Anfänge seiner Verwendung in Theaterkunst, wissenschaftlichen Veröffentlichungen oder kriminalistischen Untersuchungen (Christopher Balme und Nicole Leonhardt, Andre Gunthert, Christine Karallus), und schliesslich zur Rolle des gedruckten Bildes in der Neudefinition des künstlerischen Verständnisses (Bernd Stiegler, Charles Grivel), ergänzt sehr entscheidend die Bandb reite der Einflüsse des technischen Bildes auf die Kultur des neunzehnten Jahrhunderts und stellt einen innovativen Beitrag zum Verständnis des allgemeinen Funktionierens von Repräsentation dar.

• DFG-Verfahren: Publikationsbeihilfen