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Re-zentrierung afrikanischer Subjekte und Subjektivitäten. Vorhaben für eine neue Forschungsagenda zum Regionalismus in Afrika

Antragstellerin Dr. Mariel Reiss
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 533506481
 
Das wissenschaftliche Netzwerk bringt vorrangig Wissenschaftler_innen in der Qualifizierungsphase aus der Politikwissenschaft, Soziologie, Anthropologie und den internationalen Beziehungen zusammen, die sich mit afrikanischen Regionalismen beschäftigen. Ausgehend von drei Kritikpunkten an westlich dominierter Regionalismusforschung und afrikanischen Ansätzen sowie aufbauend auf bisheriger Forschung verfolgt das Netzwerk drei miteinander verknüpfte Ziele. Erstens werden afrikanische Subjekte und Subjektivitäten in den Mittelpunkt gerückt, die in den Mainstream-Debatten weitgehend ignoriert wurden. Mit Subjekten und Subjektivitäten meinen wir Überzeugungen, Wissen, Erfahrungen und Praktiken derjenigen, die unter den Bedingungen afrikanischer Regionalismen arbeiten und leben. Das Netzwerk stellt diese Erfahrungen und Kenntnisse ins Zentrum und trägt somit zu Diskussionen über die Dekolonisierung von Wissensproduktion bei. Das Netzwerk versteht (Inter-)Subjektivitäten als wirkmächtige Determinanten von Wissen, die in der Mainstream-Regionalismusforschung nicht ausreichend berücksichtigt werden. Zweitens wird das Netzwerk die methodologischen Implikationen dieser Re-zentrierung auf afrikanische Subjektivitäten untersuchen. Da europäische Forschungsperspektiven die wissenschaftlichen Debatten dominieren, selbst bei Forschung zu afrikanischen Regionalismen, haben Konzeptualisierungen und Methoden die Realitäten aus afrikanischen Kontexten oder das Wissen, das aufgrund unpassender Methoden ungenutzt bleibt, nicht ausreichend berücksichtigt. Drittens ist das Netzwerk bestrebt vernachlässigte Theorien aus dem afrikanischen Kontext zu nutzen sowie neue zu entwickeln, die auf den gelebten Erfahrungen der an afrikanischen Regionalismen beteiligten Subjekte basieren. Das Netzwerk beabsichtigt neue empirische Erkenntnisse zu erlangen, methodologische Ansätze zu erarbeiten und innovative Theorien zu entwickeln. Das Netzwerk ist exzellent aufgestellt, um eine solche, grundlegende Neuausrichtung voranzutreiben, da sich die Mitglieder durch einschlägiges Fachwissen, internationale Veröffentlichungen und gesellschaftliche Verbindungen zum afrikanischen Kontinent ausweisen. Die Netzwerkmitglieder sind Wissenschaftler_innen an europäischen und afrikanischen Universitäten und Institutionen. Durch mehrjährige Feldforschung sowie persönliche Erfahrungen sind wir in der Lage, auf vielfältige Expertise über afrikanische Realitäten zurückzugreifen, etwa in den Themenfeldern Gender, Konflikt, politische Ökonomie, Institutionen und Governance. Während der dreijährigen Laufzeit wird je ein Workshop zu den drei Kernthemen des Netzwerks durchgeführt, deren Ergebnisse in verschiedenen Formaten zugänglich gemacht werden: 1) Special Issue zu Subjektivitäten in afrikanischen Regionalismen, 2) Sammelband über methodische Ansätze und Theoriebildung zu afrikanischen Regionalismen. Der kontinunierliche Austausch wird durch gemeinsame Konferenzteilnahmen sowie Kolloquien sichergestellt.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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