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Versorgungsaspekte, Verlauf und Ausgang von Schwangerschaften von Frauen mit systemischem Lupus erythematodes

Antragstellerin Dr. Yvette Meißner
Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 533620604
 
Schwangerschaften bei Frauen mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) gehen mit einem höheren Risiko für mütterliche und kindliche Komplikationen einher. Daten zur Versorgungsrealität in Deutschland und zu Komplikationsraten wurden jedoch bislang nicht publiziert. Das Forschungsvorhaben fokussiert sich auf zwei Ziele: (I) Untersuchung der Versorgungsmuster schwangerer Frauen mit SLE im Hinblick auf die Versorgung mit anti-rheumatischen Therapien und die Inanspruchnahme von Fachärzten sowie (II) Untersuchung der Häufigkeit von Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit SLE, exemplarisch untersucht an Präeklampsie und Frühgeburt. In dem Projekt werden Kohortendaten und Abrechnungsdaten parallel ausgewertet und die Ergebnisse miteinander verglichen. Als Datenquelle für die Kohortendaten dient das multizentrische prospektive longitudinale Schwangerschaftsregister Rhekiss: Rheuma – Kinderwunsch und Schwangerschaft. Die Abrechnungsdaten basieren auf Routinedaten der BARMER Krankenkasse. In die Beobachtungsstudie Rhekiss werden seit 09/2015 Frauen mit unterschiedlichen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen von ihrem/ihrer Rheumatolog:in eingeschlossen, entweder bereits mit Kinderwunsch oder in der frühen Schwangerschaft, und Daten werden zu regelmäßigen Messzeitpunkten dokumentiert. In beiden Datenquellen werden Frauen mit SLE identifiziert, die mindestens 18 Jahre alt sind und für die eine Einlingsschwangerschaft berichtet worden ist. Die Art der verordneten anti-rheumatischen Therapie im Jahr vor Konzeption und während der Schwangerschaft wird bestimmt und mögliche Therapieveränderungen werden beschrieben. In den Abrechnungsdaten wird zusätzlich die quartalsweise Inanspruchnahme rheumatologischer und anderer fachärztlicher Konsultationen untersucht. Die Häufigkeit des Auftretens von Präeklampsie und Frühgeburt wird analysiert, sowie der zeitliche Trend der Komplikationsraten in einem Beobachtungszeitraum von acht (Kohortendaten) bzw. 17 Jahren (Abrechnungsdaten) dargestellt. Für beide Datenquellen werden deskriptive Methoden der Versorgungsepidemiologie angewandt. Die Auswertung von zwei unterschiedlichen Datenquellen ermöglicht es, die Versorgung Schwangerer mit SLE in Deutschland als auch Komplikationsraten erstmals zu beschreiben und zeitliche Trends abzubilden. Zudem können schwangerschafts- und krankheitsspezifische Charakteristika der Betroffenen aus beiden Datenquellen miteinander verglichen werden. Die umfassende Kenntnis der Versorgungslage Schwangerer mit SLE bildet die Grundlage, um patienten- als auch ärztlich-orientiertes Informations- und Aufklärungsmaterial zu entwickeln. Zudem können mögliche relevante Versorgungslücken identifiziert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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