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Vertikale duktile Ausdünnung und Druck-Temperatur-Sprünge während Deckenüberschiebungen am Beispiel des Gran Paradiso Massivs in den Westalpen
Antragsteller
Professor Dr. Uwe Ring
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5337220
Am Beispiel des Gran Paradiso Massivs in den Westalpen soll quantitativ ermittelt werden, ob vertikale duktile Ausdünnung, die mit subhorizontaler Schieferung assoziiert ist und während der Deckenüberschiebung einer oberen Einheit (12-14 kbar) auf eine untere Einheit (11-13 kbar) akkummulierte, den Sprung im metamorphen Druck zwischen den beiden Einheiten erklären kann. Das Auftreten von höhergradigen Gesteinen auf einer niedriggradigen Einheit verlangt, daß tektonische Verkürzung und Deckenstapelung mit einer Ausdünnung der überlagernden Gesteine (Exhumierung) einher geht. Wir möchten versuchen, die stark heterogene Deformation von Augengneisen, die im wesentlichen die obere Einheit des Gran Paradiso Massivs aufbauen, im Detail (basierend auf ca. 100 Proben zur Verformungs- und Rotationsbestimmung) zu bearbeiten und aus den vielen Verformungs- und Rotationsdaten einen statistisch signifikanten Mittelwert bilden. Basierend auf diesem Mittelwert soll dann das Maß der vertikalen duktilen Ausdünnung in der oberen Einheit während der Deckenbewegung modelliert und mit dem Metamorphosesprung von ca. 2 kbar (was ungefähr 7 km Gesteinssäule entspricht) in Beziehung gestellt werden. Unsere Arbeitshypothese, die es zu testen gilt, ist, daß die vertikale duktile Ausdünnung diesen ungefähr 7 km entsprechen wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen