Detailseite
Projekt Druckansicht

minDBe-Pilotstudie: Zugang zu einem neu adaptierten diabetesspezifischen multimodalen sektorenübergreifenden interdisziplinären psychotherapeutischen Versorgungsangebot für eine Hochrisikogruppe von PatientInnen mit Diabetes mellitus und Belastungen

Antragstellerin Dr. Hanna Kampling
Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 533783829
 
Der Diabetes mellitus ist eine Volkserkrankung mit steigender Prävalenz. Zur Verhinderung diabetesassoziierter Folgeerkrankungen ist das Selbstbehandlungsverhalten der PatientInnen von zentraler Bedeutung. Hier rücken zunehmend auch psychosoziale Aspekte in den Fokus, da bei einer Vielzahl von PatientInnen mit Diabetes psychische und diabetesbezogene psychosoziale Belastungen auftreten. Sie markieren eine Hochrisikogruppe, da sie mit einem problematischen Selbstbehandlungsverhalten, einer schlechteren Stoffwechseleinstellung, einer geringeren Lebensqualität, einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen und Mortalität sowie deutlich gesteigerten Gesundheitskosten einhergehen. Damit ergibt sich unter psychosozialen Aspekten ein besonderer Versorgungsbedarf, der sowohl somatische Parameter wie das Erreichen einer adäquaten Blutzuckereinstellung (HbA1c <7,5%) umfasst, als auch die Bewältigung bestehender Belastungen und damit verbundener Beeinträchtigungen des Selbstbehandlungsverhaltens. Der aktuelle Forschungsstand legt nahe, dass diese Therapieziele durch ausschließlich somatisch oder psychisch fokussierte Behandlungen kaum zu erreichen sind. Vielmehr haben sich international integrative Behandlungsansätze, die einen Zugang zu strukturierten, in die Primärversorgung integrierte interdisziplinäre Versorgungskonzepten erlauben, für PatientInnen mit Diabetes als effektiv erwiesen. In Deutschland sind solche Angebote in der Routineversorgung derzeit kaum verfügbar. Durch die neu implementierten Psychosomatischen Institutsambulanzen (PsIAs) können solche komplexen Behandlungsangebote, die somatische und psychosoziale Aspekte integrieren, etabliert werden. Ziel der minDBe-Pilotstudie ist es, für die Hochrisikogruppe von PatientInnen mit Diabetes, problematischer Stoffwechseleinstellung, psychischen und diabetesbezogenen psychosozialen Belastungen I) aus den Perspektiven von PatientInnen und LeistungserbringerInnen qualitativ zu untersuchen, welche Bedarfe – insbesondere Akzeptanz, Durchführbarkeit, Barrieren, Förderfaktoren – hinsichtlich der Etablierung eines diabetesspezifischen Versorgungsangebotes sowie der Zuweisungswege in die PsIA bestehen und darauf basierend Ia) Zuweisungspfade zur PsIA abzubilden und Ib) Kurzfragebögen zur ökonomischen Erfassung der Durchführbarkeit dieser Zuweisungswege zu entwickeln, II) die bereits erprobte und manualisierte psy-PAD-Kurzzeitintervention unter Einbezug eines ExpertInnen-Workshops als psy-PADGruppe für ein Gruppensetting zu adaptieren und weiterzuentwickeln, um in die Strukturen der PsIAs als Teil eines interdisziplinären multimodalen Behandlungsangebotes integriert werden zu können. In Anlehnung an das MRC-Framework ist minDBe als Phase I Pilotstudie angelegt, deren Durchführung in zwei Work Packages mit einem explorativen qualitativen Forschungsdesign (Fokusgruppen und Interviews) auf Basis eines Mehrebenenansatzes (PatientInnen und LeistungserbringerInnen) sowie eines ExpertInnen-Workshops erfolgen soll.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Johannes Kruse
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung