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Ordensapotheken in Zentraleuropa und den Ländern Spanisch-Amerikas als Stätten des Heilmittel- und Wissenstransfers (16. bis 18. Jh.)
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Sabine Anagnostou
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5339372
Das Forschungsprojekt Ordensapotheken in Zentraleuropa und den Ländern Spanisch-Amerikas als Stätten des Heilmittel- und Wissenstransfers ist international und interdisziplinär ausgerichtet; sein Schwerpunkt ist pharmaziegeschichtlich. Es soll untersucht werden, welche Heilmittel samt dem Wissen über ihre medizinische Anwendung über die Apotheken der wissenschaftsorientierten Gesellschaft Jesu in Zentraleuropa und Spanisch-Amerika - von der Ordensgründung 1540 bis zur Aufhebung in 1773 - durch die wissenschaftliche und pharmazeutische Tätigkeit der Jesuiten Verbreitung fanden. Es wird im einzelnen herausgearbeitet werden, welche außereuropäischen Drogen, vor allem aus den einstigen Missionen Spanisch-Amerikas, über diese Ordensapotheken in Europa eingeführt, samt dem Wissen über ihre Anwendung verbreitet und in die europäische Heilkunde (Medizin, Pharmazie) integriert wurden; wie umgekehrt Drogen der traditionellen europäischen Materia medica mittels der pharmazeutischen Tätigkeit von Jesuiten in die damals sogenannte Neue Welt gebracht wurden, und welchen Einfluß der Drogen- und Wissensaustausch auf die Entwicklung der jeweiligen Materia medica bis in heutige Zeiten nahm. Ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf die Anwendung und Bewahrung von ethnischem Kulturgut (Ethnomedizin, Ethnopharmazie, Ethnobotanik) gerichtet werden. Gleichzeitig wird dargestellt werden, welche Bedeutung die Ordensapotheken der Jesuiten für die medizinisch-pharmazeutische Versorgung der jeweiligen Bevölkerung einnahmen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien