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Soziale Effekte in videobasierten Online-Kursen: Die Effekte von der Sichtbarkeit des Dozierenden und dem Einfluss des Spracheinsatzes
Antragsteller
Professor Dr. Maik Beege
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 533969718
Die Nutzung von Online-Tools hat vor allem während der COVID-19 Pandemie deutlich zugenommen. An vielen Bildungseinrichtungen wurde zwischenzeitlich die komplette Lehre digitalisiert und Videoformate wurden zur Instruktion genutzt. Viele Forschungsfragen zur Gestaltung von videobasierten Onlinekursen sind dabei allerdings ungeklärt. So besteht die Frage, ob sich Videos auf die wesentlichen visuellen Informationen (Tafelbild; PowerPoint) konzentrieren oder Dozierende im Video sichtbar sein sollten. Basierend auf der Cognitive-Affective-Social Theory of Learning in digital Environments (CASTLE) können sichtbare Dozierende als soziale Cues definiert werden, aber deren Einfluss auf Lernprozesse wird kontrovers diskutiert. Es existieren empirische Befunde, welche sowohl eine lernförderliche Wirkung eines sichtbaren Dozierenden aufzeigen, als auch gegenteilige Befunde. Daher werden zentrale Hypothesen der CASTLE im Rahmen von Instruktionsvideos formuliert und neben dem generellen Einfluss der Sichtbarkeit des Dozierenden auf Lernprozesse wird der Spracheinsatz des Dozierenden als Moderatorvariable untersucht. Nach der Pilotierung von Wissenstest für das bereits erstellte Lernmaterial steht zunächst wird die Cognitive Influence-Hypothese der CASTLE im Fokus. Dabei wird untersucht, ob sichtbare Dozierende die Aufmerksamkeit des Lernenden auch auf das verbale Referat des Dozierenden lenken. Das erste Experiment (N1 = 140) beinhaltet ein einfaktoriell-zweifach gestuftes Design mit der Variation der Sichtbarkeit der Dozierenden (sichtbar vs. nicht sichtbar) als unabhängige Variable. Als Lernmaterial dient ein Instruktionsvideo welches im Design eines Webkonferenzsystems erstellt wird. Anhand der Ergebnisse lässt sich spezifizieren, inwiefern die Sichtbarkeit des Dozierenden die Aufmerksamkeit auf verbal präsentierte Instruktionen und weg von visuell präsentierten Informationen lenkt. Diese Differenzierung findet auf Messebene statt. Die folgenden Experimente zielen darauf ab, die Interaction- und Schema Influence-Hypothese der CASTLE zu untersuchen. Daher werden zwei weitere Experimente durchgeführt, welche sich jeweils auf eine Hypothese fokussieren. Diese Experimente (N2/3 = 171) werden mit 2x2 between-subjects Designs erstellt, und manipulieren neben der Sichtbarkeit des Dozierenden noch weitere Sprachvariablen. Experiment 2 (Interaction-Hypothese) manipuliert die Emotionalität der Stimme (enthusiastisch vs. neutral) und Experiment 3 (Schema Influence-Hypothese) manipuliert die Personalisierung der Instruktion (personalisiert vs. formal). Als abhängige Variablen werden die Behaltens- und Transferfragen und je nach Experiment, die kognitive Belastung, bzw. motivationale, emotionale und soziale Variablen gemessen. Final soll ein Rahmenartikel veröffentlicht werden, welcher die zentralen Hypothesen der CASLTE kritisch diskutiert und die Theorie erweitert oder unterstützt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen