Detailseite
Projekt Druckansicht

Öffentlicher und sakraler Raum und seine Transformation im kaiserzeitlichen und spätantiken Doliche

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Alte Geschichte
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 534006808
 
Ziel des Projektes ist, einen neu entdeckten Tempel der römischen Kaiserzeit und dessen Nachnutzung sowie einen administrativen Bau, welcher auch das Stadtarchiv beherbergte, abschließend zu untersuchen. Die kontextorientierte Erforschung und Publikation dieser beiden Bauten und der assoziierten Funde leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis der Geschichte, Topografie und Religion der kaiserzeitlichen Stadt, sondern bieten auch die Möglichkeit, die Gestaltung und vor allem Nutzung öffentlichen und sakralen Raums in Nordsyrien in der römischen Kaiserzeit neu zu diskutieren. Obwohl die Region in der Antike zu den am stärksten urbanisierten Gebieten des Nahen Ostens zählte, sind die antiken Städte Nordsyriens nur unzureichend erforscht. Insbesondere für die Landschaften Kommagene und Kyrrhestike, heute Teil der Südosttürkei, fehlen Informationen zur Entwicklung von Städten und städtischer Kultur weitgehend. Vor allem die Möglichkeit, ein großes innerstädtisches Heiligtum zu erschließen, ist dabei von hoher wissenschaftlicher Relevanz, da bislang keine innerstädtischen Heiligtümer aus Städten Nordsyriens archäologisch erforscht werden konnten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der spätantiken und byzantinischen Nachnutzung des Tempelareals, das nun am Rand des urbanen Nukleus lag. Hier steht vor allem die Bearbeitung der materiellen Alltagskultur, Keramik, Glas und Kleinfunde, im Zentrum, um zu verstehen, wie sich die wandelnden politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen auf die Menschen in Doliche auswirkten. Mit der erfolgreichen Durchführung dieses neuen Projektes werden die seit 2017 im kaiserzeitlichen Stadtzentrum von Doliche durchgeführten archäologischen Untersuchungen um zwei zentrale Befunde ergänzt und dadurch zu einem sinnvollen Abschluss gebracht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung