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Materialanalysen an spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Messingerzeugnissen aus Nürnberg zur Bestimmung ihrer Entstehungszeit

Antragsteller Professor Dr. Josef Riederer (†)
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5340698
 
Von kunstgeschichtlichen Erzeugnissen, die im 15.-18. Jahrhundert in Nürnberg hergestellt wurden, lässt sich die Herstellungszeit aufgrund von Stil- und Formmerkmalen nicht immer mit der gewünschten Genauigkeit ermitteln. Aufgrund von Voruntersuchungen an datierten Objekten zeichnet sich ab, dass sich die Zusammensetzung des in Nürnberg verarbeiteten Messings in der Zeit von 1450-1650 kontinuierlich verändert hat. Sowohl die Hauptbestandteile des Messings, Zink, Zinn und Blei, als auch vier Nebenelemente, Eisen, Nickel, Arsen und Antimon zeigen nach den bisherigen Ergebnissen eine Abhängigkeit von der Entstehungszeit. Daraus kann abgeleitet werden, dass sich in dieser Zeit sowohl die Technologie der Messingproduktion, die sich auf die Hauptbestandteile auswirkt, als auch die Versorgung aus verschiedenen Lagerstätten, die sich auf die Nebenelemente auswirkt, verändern. Durch die Analyse einer repräsentativen Serie datierter Objekte kann somit jedem Jahr oder ähnlich kurzen Zeitabschnitten eine bestimmte Messingzusammensetzung zugeordnet werden. Da davon ausgegangen werden kann, dass zur Herstellung von Statuetten und Geräten das gleiche Messing verwendet wurde, wie zur Herstellung von Epitaphien, können undatierte Objekte durch die Materialanalyse mit großer Sicherheit datiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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