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Die Mobilität religiöser Dinge: Devotionale und sakrale Objekte in der frühneuzeitlichen Welt

Antragstellerin Dr. Anne Mariss
Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Evangelische Theologie
Katholische Theologie
Kunstgeschichte
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 534121478
 
Ziel des wissenschaftlichen Netzwerks ist es, die vielschichtigen Formen der Mobilität religiöser Objekte in der Frühen Neuzeit zu untersuchen. Mobilität wird dabei in einem weiten Sinne als geographische Bewegung zwischen Regionen und Kontinenten, zwischen verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen und damit zwischen verschiedenen religiösen und konfessionellen Gemeinschaften, aber auch zwischen den Sphären des Profanen und des Sakralen verstanden. Indem wir uns auf die Mobilität und Fluidität religiöser Objekte innerhalb vergangener Kulturen und Gesellschaften konzentrieren, wollen wir das Potenzial innovativer methodischer Ansätze ausloten, die die Religionsgeschichte, die Geschichte der Migration und Mobilität, die Kunstgeschichte und die materielle Kultur miteinander verbinden. Das Kerninteresse des Netzwerks besteht darin, zu verstehen, wie die Mobilität von Objekten zu einem Wandel von Religion in der Frühen Neuzeit beigetragen hat. Diese Leitfrage des Netzwerkes wird in vier thematischen Schwerpunkten untersucht und inhaltlich weiter ausdifferenziert. Thema des ersten Workshops wird die Frage nach der Auswirkung von Reformation und Gegenreformation auf die religiöse materielle Kultur sein. Auf dem zweiten Arbeitstreffen wird die handwerkliche Verarbeitung von Rohstoffen zu religiösen Objekten untersucht und der Frage nachgegangen, wie bestimmte Materialien und Gestaltungsarten mit religiösen Inhalten verbunden waren. Der dritte Workshop widmet sich der Frage, wie die geographische Mobilität von Objekten auf regionaler und globaler Ebene zu einem Wandel religiöser Praktiken beitrug. Ein letzter Schwerpunkt liegt auf den Praktiken des Sammelns und Ausstellens religiöser Objekte in frühneuzeitlichen Sammlungen und der Frage, wie fremde religiöse Vorstellungen in Kunstkammern repräsentiert und wahrgenommen wurden. Das Wissenschaftliche Netzwerk verfolgt fünf zentrale Ziele. Es will 1. ein Forum für die Diskussion von Methoden und Konzepten bieten und die Theoriebildung vorantreiben, 2. die Verbindung zwischen akademischer Forschung und Museumsarbeit durch die gemeinsame Untersuchung von Objekten stärken, 3. die deutsche und internationale Wissenschaft stärker in einen Dialog miteinander bringen, 4. die Sichtbarkeit des Forschungsfeldes erhöhen und sein Potenzial für die historisch arbeitenden Kulturwissenschaften aufzeigen, 5. das Projekt durch eine Buchpublikation erfolgreich abschließen. Während der Gesamtlaufzeit von 36 Monaten werden fünf Workshops und ein Symposium im Abstand von sechs Monaten stattfinden. Die Workshops konzentrieren sich auf die oben genannten Themen und Fragestellungen, während das Symposium die Ergebnisse der Workshops einem internationalen Fachpublikum vorstellt. Das letzte Arbeitstreffen dient hauptsächlich der abschließenden Diskussion der vorliegenden Texte und soll die Kapitel für die Veröffentlichung des Buches vorbereiten. Eine Homepage präsentiert die Aktivitäten des Netzwerks für die Öffentlichkeit.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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