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Nishimura Shigeki (1828-1902) und seine Konzeption einer "Neuen" Moral im Japan der Meiji-Zeit
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Hannelore Eisenhofer-Halim
Fachliche Zuordnung
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5341694
Nishimura Shigeki, geboren 1828 als Sohn eines Samurai, erlebte den Wandel Japans von der Feudalherrschaft zum modernen Staat. In einer Zeit des Umbruchs und der Veränderungen schien ihm vor allem eines wichtig: die Aufrechterhaltung der Moral. Doch nach 1868 hatte der bis dahin die Oberschicht prägende Konfuzianismus seinen Einfluss verloren. Nach welchen Kriterien sollte nun das Volk erzogen und auf die Aufgabe vorbereitet werden, innerhalb der "modernen" Staaten eine Rolle zu spielen? In diesem Band wird nicht allein dieser wichtigen Frage nachgegangen. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das bislang in keine westliche Sprache übersetzte Hauptwerk Nishimuras "Die Abhandlung über die Moral Japans". Es wird anhand der Lebensbeschreibung Nishimuras und seiner geistesgeschichtlichen Prägung aufgezeigt, wie sich die Idee von einer "neuen" Moral Japans Schritt für Schritt entwickelte. Wer sich mit der Ideengeschichte der Meiji-Zeit auseinandersetzt, wird nicht umhin kommen, sich mit Nishimura näher zu befassen, da er, was bisher nicht erkannt wurde, eine außerordentlich wichtige Rolle in der damaligen Zeit spielte. Als Tutor des Kaisers konnte er diesen unmittelbar beeinflussen. Durch die Gründung einer Gesellschaft für Moral hatte Nishimura über dies die Möglichkeit, seine Ideen ins Volk zu tragen. Die Geschichte seiner Gesellschaft zeigt nicht nur, dass sie großen Zulauf hatte, sondern beweist auch die Dauerhaftigkeit seiner Idee, die, nach über hundert Jahren, von der heute noch existierenden Nihon kodokai hochgehalten wird.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen