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Die venezianische Kirchenmusik von Claudio Monteverdi

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5343512
 
In der vorliegenden Arbeit wird das in der Musikforschung gängige Vorurteil korrigiert, dass Claudio Monteverdi die Musik, die er als Markuskapellmeister hauptamtlich für den Gottesdienst schuf, gegenüber seinen weltlichen Kompositionen als minderwertig betrachtete. Im Einleitungsteil werden als notwendiger Kontext die religiösen Voraussetzungen und die kirchenmusikalische Infrastruktur in Venedig skizziert; darauf basierend wird Monteverdis Biographie in Hinblick auf sein kontinuierliches kirchenmusikalisches Schaffen neu beleuchtet. Im Mittelteil der Arbeit wird das Repertoire an Monteverdis geistlichen Werken vorgestellt, das sich aus seiner venezianischen Zeit erhalten hat und in seiner Gesamtheit bisher noch nicht untersucht worden ist. Im Hauptteil werden dreizehn beispielhafte Werke untersucht. Unter den Begriffen der "Theatralik" (affektgeprägte Textbezogenheit) und der "Instrumentalität" (Stiftung eines spezifisch musikalischen Sinnzusammenhangs) lassen sich dabei zwei wesentliche Merkmale von Monteverdis musikalischer Sprache fassen, die seine Kirchenmusik ebenso wie seine weltlichen Werke der venezianischen Zeit prägen und die gleichzeitig auf die zeitgenössische kompositorische Entwicklung in Norditalien verweisen. Diese wird im Abschlussteil anhand bislang unbekannter, erstmals edierter Kirchenkompositionen von Monteverdis jüngeren Kollegen skizziert. Im Vergleich zeigt sich, dass Monteverdi durchaus den zeitgenössischen Konventionen in der Vertonung der liturgischen Texte folgte, daß seine Werke andererseits aber auch den kompositiorischen Erfahrungsschatz eines halben Jahrhunderts widerspiegeln, der in den Kompositionen der jüngeren Generation nicht mehr zu finden ist.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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