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Neuropsychologische Defizite nach überstandener bakterieller Meningitis beim Erwachsenen

Antragsteller Professor Dr. Roland Nau
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5344349
 
Die bakterielle Meningitis verursacht neuronale Schäden. Diese lassen sich sowohl im Tierexperiment als auch bei autoptischen Untersuchungen am Menschen beobachten. Apoptosen von Körnerzellen im Gyrus dentatus und Nekrosen von Pyramidenzellen im Hippocampus werden bei ca. 70% bzw. 50% von an bakterieller Meningitis Verstorbenen beobachtet. Nach im Erwachsenenalter überstandener Meningitis sind neuropsychologische Veränderungen kaum untersucht. Das beantragte Projekt soll folgende Fragen klären: 1. Welche neuropsychologischen Auffälligkeiten zeigen Personen nach im Erwachsenenalter durchgemachter bakterieller Meningitis? Welchen Einfluss hat die Erkrankung auf den psychosozialen Status der Patienten? 2. Lässt sich bei Erwachsenen, deren Routine-MRT nach bakterieller Meningitis unauffällig ist, ein neuropsychologisches Defizit nachweisen, welches auf eine gestörte Funktion der Formatio hippocampi hinweist? 3. Korrespondiert dieses Defizit mit einer Volumenabnahme der Formatio hippocampi im Vergleich zu Patienten nach überstandener viraler Meningitis und Gesunden? 4. Wird das Ausmaß der Defizite durch eine adjuvante Behandlung mit Glukokortikoiden beeinflusst? Zu diesem Zweck sollen alle Patienten, die in der Abteilung Neurologie der Universität Göttingen in den letzten 10 Jahren behandelt wurden und nicht verstorben sind, nachuntersucht werden. Die Nachuntersuchung soll bestehen aus: 1. einer neurologischen Untersuchung, 2. einer neuropsychologischen Untersuchung mit besonderer Berücksichtigung von Lern-, Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsfunktionen sowie Lebensqualität und psychosozialem Status und 3. einer kernspintomographischen Untersuchung des Schädels mit volumetrischer Auswertung der Formatio hippocampi. Die erhobenen Daten sollen als Grundlage dienen für das Design experimenteller Therapiestudien sowie für eine gezieltere Rehabilitation.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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