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Transformationsprozesse innerhalb der traditionellen gälischen Musik Schottlands am Beispiel der Gruppen Runrig und Capercaillie

Antragsteller Dr. Martin Schröder
Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 534455547
 
Meine Dissertation stellt einen grundlegenden wichtigen Forschungsbeitrag im Grenzbereich von Kulturwissenschaft, Popularmusikforschung und Ethnomusikologie dar. Zentraler Untersuchungsgegenstand sind zwei Musikgruppen aus der gälischen Minderheitenkultur Schottlands, die über Jahrhunderte eine Marginalisierung erfahren hat. Hierbei ist nicht nur die Entwicklung der gälischen traditionellen Musik erstmals umfänglich im Kontext musikalischer Revivalbewegungen untersucht und eingeordnet worden. Mit der Untersuchung des Werkes beider Bands ist auch eine offensichtliche Lücke bei der Betrachtung der traditionellen gälischen Musik geschlossen worden, nämlich die Inklusion von Künstlern aus dem Bereich der populären Musikstile und die Analyse aus dem Blickwinkel der Kulturwissenschaften. Es sind dabei auch wichtige Quellen wie zeitgenössische Zeitungs- und Zeitschriftenartikel und Rezensionen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Zahlreiche Transkriptionen von Ausschnitten der Werke beider Bands liegen in der vorliegenden Arbeit erstmals veröffentlicht vor. Eine wesentliche Untersuchungsmethode der Arbeit war die Durchführung qualitativer Interviews. Dadurch konnten zentrale Expert*innen aus der Szene befragt werden, wodurch ein vielgestaltiges Meinungsbild zur Entwicklung der traditionellen gälischen Musik in Geschichte und Gegenwart gezeichnet werden konnte. Sprachforscher und Kulturwissenschaftler gehen davon aus, dass bis zum Ende dieses Jahrhunderts eine Vielzahl der Sprachen und der damit verbundenen kulturellen Praxen auf der Welt verschwunden sein wird. In diesem Lichte gibt meine Arbeit den gälischen Musiker*innen eine Stimme und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Visibilität einer gefährdeten Minderheitenkultur. Gleichzeitig ist die Arbeit ein Plädoyer für die intensivere Betrachtung hybrider populärer Musikstile auch im Fachbereich der Musikethnologie.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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