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Der Erwerb von Handlungs-Effekt-Bindungen und ihre Funktion bei der Handlungs-Regulation
Antragsteller
Professor Dr. Peter A. Frensch
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5468744
Einschlägige Evidenz weist darauf hin, daß distale Effekte von Handlungen mit den Handlungen selbst derart in Beziehung gesetzt (gebunden) werden, daß sie eine funktionale Rolle bei der Handlungsplanung spielen. Diese Schlußfolgerung legen Ergebnisse von Experimenten nahe, in denen gleichzeitig mit den handlungsrelevanten Reizen irrelevante Noise-Elemente dargeboten werden, die entweder einen der möglichen Effekte der auszuführenden Reaktion repräsentieren (effekt-kompatibel) oder aber Effekte einer alternativen Reaktion (effekt-inkompatibel). Unter diesen Bedingungen zeigt sich zuverlässig ein Einfluß der Effekt-Kompatibilität: Die Ausführung einer Reaktion wird beschleunigt, wenn die distalen Effekte dieser Reaktion während der Reaktionsvorbereitung präsentiert werden. Derartige Beobachtungen implizieren (i), daß Handlungen und ihre Effekte miteinander in Beziehung gesetzt werden (Handlungs-Effekt- Bindung), und zwar derart (ii), daß die Effekte von Handlungen eine funktionale Rolle bei der Handlungsplanung spielen. Das beantragte Forschungsprojekt verfolgt zwei Ziele: Erstens will das Projekt einen Beitrag zur Beantwortung der Frage liefern, ob die Bindung von Handlung und Effekt eher als das Ergebnis automatisch operierender, non-selektiver Lernprozesse zu verstehen ist oder aber als das Ergebnis intentional ausgerichteter, selektiver Lernprozesse und zweitens ist die Frage nach der Natur bzw. Struktur von Handlungs-Effekt Bindungen und somit die Funktionsgrundlage des oben beschriebenen Kompatibilitäts-Effektes aufzuklären. Thematisch liefert das Forschungsvorhaben damit einen Beitrag sowohl zu der Frage, wie Handlungs-Effekt Bindungen entstehen und welche Struktur sie besitzen als auch zu der Frage nach den kognitiven Grundlagen der Steuerung von Willkürhandlungen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen