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Klinisch-psychologische Spezifität des Multiple-Chemical-Sensitivity-Syndroms (MCS)
Antragsteller
Professor Dr. Josef Bailer
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5347282
Kennzeichen der sogenannten "Multiple Chemical Sensitivity (MCS)" sind multiple Symptome in mehreren Organsystemen und die vermutete Auslösung durch verschiedene chemische Substanzen. Umstritten ist, ob die beklagten Beschwerden auf eine organisch bedingte Überempfindlichkeit gegenüber Chemikalien oder aber auf pathologische emotionale Prozesse, ähnlich denen bei somatoformen Störungen, zurückzuführen sind. Pbn mit MCS (N=55), somatoformen Störungen (N=55) und gesunde Kontrollen (N=55) sollen in einem Mehrebenenansatz mit standardisierten Erhebungsmethoden in folgenden Bereichen verglichen werden: I. Profil körperlicher und psychischer Symptome; II. Körperlich-medizinische Auffälligkeiten, III. Psychologische Risikofaktoren für somatoforme Störungen (z.B. dysfunktionale Kognitionen zu Körper und Gesundheit, Suggestibilität), III. Psychologische Risikofaktoren für Umweltattribution somatoformer Beschwerden (z.B. umweltbezogene Gefährdungskognitionen, spezfischer Attributionsstil), IV. experimentalpsychologische Erfassung der Aufmerksamkeitslenkung auf Beschwerden und auf Schadstoffe mit dem "emotional Stroop Test", V. Vorhersagbarkeit der Beschwerden ein Jahr nach Erstuntersuchung anhand der Risikofaktoren. Erwartung: Patienten mit MCS und mit somatoformen Störungen unterscheiden sich nicht in Symptomprofilen und somatoformen Risikofaktoren, lediglich in der MCS-spezifischen Attribution und Aufmerksamkeitslenkung auf Auslösereize. Prospektiv sagen somatoforme und MCS-spezifische Risikofaktoren die Beschwerdenbelastung ein Jahr später vorher.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Privatdozentin Dr. Christiane Bayerl; Professor Dr. Fred Rist