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Visuelle und auditorische Bindung: Oszillatorische Korrelate von elementaren Bindungsprozessen
Antragsteller
Professor Dr. Christoph Herrmann
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5468744
In dieser Studie soll untersucht werden, welche Rolle oszillatorische 40 Hz EEG-Aktivität bei räumlicher und zeitlicher Merkmalsbindung spielt. Einzelzellableitungen bei Primaten haben gezeigt, daß zwei Neurone, die von Merkmalen desselben Objekts stimuliert werden (durchgehende bewegte Linie), synchrone 40 Hz Oszillationen hervorbringen, während diese Oszillationen desynchronisieren, wenn die beiden Neurone von Merkmalen getrennter Objekte (zwei getrennte, bewegte Linien) stimuliert werden (Gray & Singer 1989). Im menschlichen EEG konnten ähnliche 40 Hz Oszillationen registriert werden, wenn die verschiedenen Merkmale eines Objekts räumlich zusammengebunden werden mußten (Tallon-Baudry et al. 1996, Herrmann et al. 1999). Diese Ergebnisse legen nahe, daß 40 Hz Oszillationen eine generelle Rolle beim Zusammenbinden getrennt repräsentierter Merkmale eines Objekts spielen. Bisherige Experimente haben Bindung stets auf einem sehr frühen, eher sensorischen Niveau betrachtet. Ziel dieses Projekts ist, die Rolle der 40 Hz Oszillationen bei Merkmalsbindung auf höherem kognitiven Niveau, d.h. bei Bindung von Merkmalen verschiedener Dimensionen und bei Bindung über zeitliche Distanzen zu untersuchen. Dabei werden gleichzeitig die im EKP auftretenden Komponenten auf ihre Korrelation zu Bindung untersucht und die Kohärenz der EKP und Oszillationen zwischen verschiedenen Elektroden analysiert, um funktionelle Kopplungen verschiedener Hirnareale zu finden.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen