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Heidelberg-Hamburg-Allianz für Mikroskopie in der Infektionsforschung (HHH-IDIA)

Fachliche Zuordnung Virologie
Medizinische Mikrobiologie und Mykologie, Hygiene, Molekulare Infektionsbiologie
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 534770338
 
Die Licht und Elektronenmikroskopie ist für die Infektionsforschung essenziell, von der Grundlagenforschung bis zur Diagnostik klinischer Proben. Hochinfektiöse Krankheitserreger, insbesondere neu auftretende Pathogene, fallen meist in die Risikogruppe 3 und können daher nur in Laboren der biologischen Schutzstufe 3 (BSL3) untersucht werden. Die Mikroskopie ist bedeutsam für die frühzeitige Reaktion auf solche Erreger, wie die rasche Entwicklung von mikroskopiebasierten Tests zum Nachweis von Anti-SARS-CoV-2-Antikörpern gezeigt hat. Die benötigten BSL3-Sicherheitsmaßnahmen erfordern jedoch die Entwicklung neuer Arbeitsabläufe für eine sichere und einfache Probenhandhabung, bedingen eine umfangreiche Nutzerbeaufsichtigung und -schulung und erschweren die Gerätewartung. Labore mit umfassender BSL3-Mikroskopieinfrastruktur sind weltweit äußerst selten. In Deutschland bieten die Infectious Disease Imaging Platform (IDIP) an der Universität Heidelberg und die Advanced Light and Fluorescence Microscopy (ALFM) Facility an der Universität Hamburg hochmoderne Licht- und Elektronenmikroskopieinstrumente in BSL3 Laboren. In diesem Projekt planen die beiden Standorte gemeinsam Technologien und Arbeitsabläufe für BSL3-Mikroskopie zu entwickeln, sowie Kommunikations-, Koordinations- und Wissenstransferkanäle einzurichten, um den Zugang zu BSL3-Mikroskopietechnologien zu verbessern. Dies soll durch folgende Maßnahmen erreicht werden: - Standardisierung, Qualitätskontrolle und praktische Maßnahmen zur Verbesserung des Durchsatzes von BSL3-Bildgebungsinfrastrukturen - Etablierung von Arbeitsabläufen für Live-Imaging-Technologien für komplexe 3D-Modellsysteme in BSL3 Laboren - Etablierung von Arbeitsabläufen für korrelative Licht- und Elektronen-Kryo-Mikroskopie (cryoCLEM) in BSL3 Laboren - Schaffung eines Unterstützungsrahmens für die Registrierung von BSL3-Bildgebungsprojekten. Das Projekt wird eine kritische Masse von Experten für Bildgebung, Biosicherheit, Infektionsbiologie und Datenanalyse zusammenbringen, um die Anwendung von BSL3-Mikroskopie zu verbessern. Damit werden die Plattformen in Heidelberg und Hamburg in der Lage sein, ihre Ressourcen und Unterstützung der Infektionsforschungsgemeinschaft anzubieten. Gut ausgestattete und gut betriebene BSL3-Mikroskopieeinrichtungen sind ein entscheidendes Element für die Entwicklung von Reaktionsstrategien gegen neu auftretende Krankheitserreger und für die Entwicklung von Therapien gegen Erreger, die die Menschheit seit Jahrtausenden belasten. In diesem Sinne stellt eine BSL3-Mikroskopieinfrastruktur eine strategische Ressource dar, die sowohl für die Forschungsgemeinschaft als auch für die öffentliche Gesundheit relevant ist. Zusammenfassend wird unser Projekt der Erforschung so wichtiger Krankheitserreger wie SARS-CoV-2, Influenza-Virus, HIV, Hepatitis-Virus, Dengue-Virus, Mycobacterium tuberculosis und Yersinia pestis zugutekommen und die Bereitschaft für neu auftretende Krankheitserreger verbessern.
DFG-Verfahren Gerätezentren
Antragstellende Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Mitverantwortlich Dr. Roland Thünauer
 
 

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