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Heracleon Philologus. Gnostische Johannesexegese im zweiten Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5348491
 
Herakleons Bedeutung in der Theologiegeschichte des 2. Jhs. ist bislang in Folge seines Rufs als gnostischer Lehrer verborgen geblieben. Die detaillierte Untersuchung seiner Fragmente zeigt, daß die Schrift, der sie entstammen, der älteste erhaltene wissenschaftliche Kommentar zum Neuen Testament ist. H. hat ihn zwischen 150 und 170 als Manuskript für seinen Unterricht verfaßt, in dem er das Johannesevangelium erklärte. Dafür konnte er auf den Methodenplan hellenistischer Philologie zurückgreifen. Die Fragmente aus H. Johanneskommentar lassen außerdem Aspekte frühchristlicher Schöpfungslehre und Anthropologie und Ansätze einer geamtbiblischen Theologie erkennen. Ihre Untersuchung gibt neue Aufschlüsse über die Entstehung der Gnosis im 2. Jh. Die Gnosis erweist sich in Herakleons Kommentar als ein ambivalentes Phänomen: Einerseits entsteht sie aus dem Bemühen des Christentums, sich im gesellschaftlichen Umfeld der Kaiserzeit als konkurrenzfähige Lehre darzustellen. Andererseits zeigt H. gnostisierende Erklärung des Joh-Evg.s, daß das monotheistische jüdische Erbe des Christentums dabei in eine ernstzunehmende Krise gerät.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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