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Untersuchung der zellspezifischen Netzhautschäden im AMD-Modell für die CFH-402H Hochrisikovariante
Antragstellerin
Dr. Angela Armento
Fachliche Zuordnung
Augenheilkunde
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Zellbiologie
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Zellbiologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 534872482
Für die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) gibt es bisher keine ausreichende Behandlung. Das übergeordnete Ziel unserer Arbeit ist, im Detail zu verstehen, wie eines der höchsten genetischen Risiken, der Y402H-Polymorphismus des Komplementfaktors H (CFH), zur AMD Pathologie beiträgt. Dazu haben wir ein neues Kokulturmodell entwickelt und konnten damit bereits zeigen, dass durch CFH-Verlust metabolisch geschädigte retinale Pigmentepithel (RPE)-Zellen (Armento et al. 2020) in kokultivierten Netzhautexplantaten eine Netzhautdegeneration verursachen (Armento, Murali et al. 2021). Die Kokultur kombiniert RPE-Zellen mit Netzhautexplantaten von Schweinen, die der menschlichen Makula sehr ähneln. Im nächsten Schritt setzen wir nun iPSC-abgeleitete RPE-Zellen mit 402Y / 402H-CFH-Variante im Kokulturmodell ein, um die zellulären Prozesse sowohl in RPE-Zellen als auch in der angrenzenden Retina zu untersuchen. Hier ist unser Ziel, die CFH 402H-vermittelten Veränderungen in RPE Zellen, sowie die durch Kokultur mit CFH-402H-iPSC-RPE-Zellen verursachten pathologischen Veränderungen der Retina genauer aufzuklären. Durch einen Multi-omic-Ansatz und funktionelle Validierung in iPSC-RPE-Zellen, die von AMD- und alters-angepassten Spendern stammen, wollen wir Signalwege mit spezifischen pathologischen Veränderungen korrelieren. Darüber hinaus werden wir mittels Einzelzell-RNA-Sequenzierung in Netzhautexplantaten spezifische Veränderungen der Genexpression in verschiedenen Zelltypen der Netzhaut erfassen. Wichtige Schlüsselfaktoren werden dann in Kokultur-Querschnitten, sowie in menschlichem Netzhautgewebe von genotypisierten AMD-Patienten der HEETR-Biobank (mit Prof. Clark, Tübingen) validiert. Die Aufklärung CFH Y402H getriebener AMD-Pathomechanismen ist eine wichtige Voraussetzung für personalisierte Therapieansätze.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen