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Dezentralisierung und Korruption - Eine theoretische und empirische Evaluierung unterschiedlicher Transmissionskanäle

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 53489668
 
Die Auswirkungen von fiskalischer Dezentralisierung stehen im Fokus sowohl wissenschaftlicher als auch politischer Diskussionen. Neben erkannten Vorteilen von Dezentralisierung – wie z.B. der effizienten Bereitstellung lokaler öffentlicher Güter – gibt es aber auch begründete Vorbehalte. Gerade bei der Frage, ob Dezentralisierung die – gerade in Entwicklungsländern weit verbreitete – Korruption verringert oder eher fördert, hat die theoretische Literatur, die allerdings noch in den Anfängen steckt, bisher noch keinen Konsens gefunden. Auch die bislang vorliegenden empirischen Studien liefern noch keine eindeutigen Antworten. Insbesondere ist unklar, ob die Wirkungskanäle in Industrie- und Entwicklungsländern identisch sind.Ziel des vorliegenden Projektantrags ist es, die verschiedenen Wirkungsmechanismen, die zwischen Dezentralisierung und Korruption bestehen, herauszuarbeiten und empirisch zu überprüfen. Da die theoretische Literatur bisher ausschließlich die Effekte bei horizontaler Dezentralisierung untersucht hat, wird ein Modell vertikaler Dezentralisierung entworfen, in dem sich das Zusammenspiel von Korruption und mehrstufigen Regierungssystemen studieren lässt. Die wenigen vorhandenen theoretischen Modelle liefern sehr unterschiedliche Transmissionskanäle, über die Dezentralisierung Einfluss auf Korruption haben kann. Deswegen werden in der zweiten Stufe des Projekts die theoretischen Modelle in einer empirischen Untersuchung evaluiert. Dabei werden je nach Modelltyp geeignete Dezentralisierungsmaße verwendet, um den Erklärungsgehalt der alternativen Erklärungsansätze überprüfen zu können. Die empirische Überprüfung wird auf Basis eines Paneldatensatzes durchgeführt, wodurch – über die Validierung der theoretischen Modelle hinaus – im Gegensatz zu bestehenden Studien einige ökonometrische Probleme wie etwa die Endogenitätsproblematik gelöst werden können.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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