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Christliche Weltmission im 19. und 20. Jahrhundert. Protestantische Missionsgesellschaften als globale Organisationen 1790-1960

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2001 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5350093
 
Die moderne, tatsächlich weltumspannende "Weltmission" des Christentums setzte im wesentlichen zu Anfang des 19. Jahrhunderts ein und erfuhr erst recht seit 1880 einen signifikanten Aufschwung. Initiiert wurde die moderne christliche Missionsbewegung vor allem von protestantischer Seite und getragen wurde sie vorwiegend von privaten Vereinen - in bewusster Distanz zu Staat und Kirchenleitungen. Aus ihr entstand ein eigenständiger und persistenter Globalisierungsprozess, der Entscheidendes zur Entstehung und Entwicklung weltgesellschaftlicher Strukturen auf dem Feld der Religion, aber auch darüber hinaus beitrug. Dafür sei einerseits auf die Herausbildung globaler, ökumenischer Dachorganisationen im protestantischen Christentum verwiesen und andererseits auf den Export des "westlichen" Schulwesens und der "westlichen" Medizin in die Missionsgebiete. Von besonderer Bedeutung ist seit dem späten 19. Jahrhundert der langfristige Prozess der kirchenorganisatorischen, kulturellen und sozialen Emanzipation der indigenen Christen und Gemeinden von den westlichen Mutterkirchen. Auch der inzwischen offizielle "Dialog" der Weltreligionen gehört zu den Folgen. Das Thema des Forschungsvorhabens sind die protestantischen Missionsgesellschaften als Organisationen, ferner das von ihnen gebildete "organizational field" und diejenigen langfristigen Prozesse globaler Strukturbildung, die von ihnen angestoßen und mitgetragen wurden. Das Thema soll in vergleichenden Fallstudien an deutschen und US-amerikanischen Missionsgesellschaften untersucht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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