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Untersuchung der Generalisierbarkeit von Medikamentenstudien im Bereich Herzinsuffizienz in einer repräsentativen Patientenkohorte - eine registerbasierte Analyse im schwedischen Herzinsuffizienz-Register (SwedeHF)

Antragsteller Dr. Benedikt Beer
Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 535014557
 
Herzinsuffizienz stellt eine globale Pandemie dar mit einer 1-Jahres-Mortalität von ca. 36%. Die Prävalenz in Deutschland, Italien und Schweden beträgt etwa 2% mit ansteigender Tendenz bei einer alternden Bevölkerung. Ein besseres Verständnis der Pathophysiologie hat zur Entwicklung prognoseverbessender Medikamente geführt wie Betablockern, Renin-Angiotensin-System-Inhibitoren, Mineralocorticoidrezeptor-Antagonisten, SGLT2-Inhibitoren sowie Vericiguat in ausgewählten Patienten, zukünftig außerdem potentiell Omecamtiv-Mecabil. Randomisierte kontrollierte Studien sind hierbei der Goldstandard in der klinischen Entwicklung. Sie können den kausalen Zusammenhang zwischen einer medizinischen Intervention und dem Outcome untersuchen und stellen daher das Fundament heutiger evidenzbasierter Medizin dar. Zwei Hauptmerkmale der Studienqualität sind die interne und die externe Validität. Die interne Validität erfasst die Wahrscheinlichkeit, dass das Outcome tatsächlich auf die medizinische Intervention zurückgeht; sie wird durch systematische Fehler sowie den Zufall beeinträchtigt. Um dem entgegen zu wirken, kann insbesondere die Zahl der Studienteilnehmer erhöht werden. Die erhöht jedoch auch die Studienkosten sowie die Studiendauer und setzt zudem mehr Probanden einem Risiko aus. Es wurden daher entsprechend gegenregulierende Strategien für die Patientenselektion entwickelt und durch die Aufsichtsbehörden gebilligt. Diese Strategien beeinträchtigen jedoch die externe Validität. Diese erfasst die Generalisierbarkeit der Studienergebnisse auf eine Zielpopulation und somit die klinische Praxis. Die Generalisierbarkeit ist erst in letzter Zeit in den Fokus klinischer Forschung gerückt, dementsprechend sind bislang überwiegend jüngere Studien auf ihre Generalisierbarkeit hin untersucht worden. Dies auf ältere, jedoch weiterhin die Leitlinien prägende Studien auszuweiten, ist somit von hohem Interesse. Der Antragsteller wird diese Analysen im weltweit einzigartigen schwedischen Herzinsuffizienzregister (SwedeHF) durchzuführen: SwedeHF ist eine seit dem Jahr 2000 andauernde nationale Registerstudie schwedischer Herzinsuffizienzpatienten. Mehr als 60.000 Patienten in über 100.000 Einträgen wurden bereits erfasst, letztere wachsen jedes Jahr um etwa weitere 10.000 an. Mit diesem Projekt beabsichtigt der Antragsteller: (1) Einblicke zu gewinnen in die Herzinsuffizienzforschung in großen Registern, (2) die Generalisierbarkeit älterer HFrEF-Studien zu analysieren, (3) ein pragmatisches Studiendesign in diesem Gebiet zu entwickeln im Spannungsfeld zwischen interner und externer Validität sowie (4) Grundlagen registerbasierter kontrollierter randomisierter Studien zu erlernen und deren Bedeutung für die zukünftige Herzinsuffizienzforschung zu untersuchen.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug Schweden
 
 

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