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Ökothriller und Ökokritik in Lateinamerika

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 535042435
 
Die globale Umweltkrise und deren Konsequenzen gehören zweifellos zu den gesellschaftspolitischen Herausforderungen, die neben der Corona-Pandemie die öffentlichen Diskurse der vergangenen Jahre am meisten prägten. Die ökologischen Probleme, die aktuell in aller Deutlichkeit zutage treten, deuteten sich schon seit mehreren Jahrzehnten an. Infolgedessen lässt sich nicht nur im Globalen Norden, sondern ab den 1990er Jahren auch in Lateinamerika die zunehmende Herausbildung eines Umweltbewusstseins konstatieren, das sich u.a. in der Gründung von politischen Parteien mit ökologischer Agenda sowie Umweltschutzorganisationen, wie dem von dem mexikanischen Schriftsteller Homero Aridjis instituierten Grupo de los cien manifestiert, zu dessen Mitgliedern prominente AutorInnen wie Elena Poniatowska und Gabriel García Márquez gehören. Die enge Verzahnung von AktivistInnen, SchriftstellerInnen und FilmemacherInnen in Lateinamerika führt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit ökologischen Sujets in Literatur und Film. Als besonders sensibel für umweltbezogene Themen erweist sich das reichweitenstarke Subgenre des Ökothrillers, in dem die aus den Umweltveränderungen resultierenden sozialen und gesundheitlichen Folgen sowie die gegen UmweltschützerInnen gerichteten Verbrechen mitverhandelt werden, die in Lateinamerika im weltweiten Vergleich am häufigsten zu verzeichnen sind. Trotz der sehr umfangreichen sowohl literarischen als auch filmischen Produktion von Ökothrillern hat eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Genre in der Lateinamerikanistik bisher nicht systematisch stattgefunden. Genau diesem Forschungsdesiderat möchte sich das Projekt annehmen: Es fokussiert erstmals literarische und filmische Ökothriller aus Lateinamerika und widmet sich deren genrespezifischen sowie medialen Inszenierungsformen im Hinblick auf die Modellierung ökologischer Probleme – insbesondere auch im komparatistischen Vergleich mit US-amerikanischen und europäischen Formen der Ökokritik. Berücksichtigung findet dabei auch der Beitrag zivilgesellschaftlich-kultureller Initiativen in Lateinamerika.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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