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Die Siegel der hethitischen Großkönige auf Tonbullen aus dem Nisantepe-Archiv in Bogazköy/Hattusa

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5351096
 
Die vor zehn Jahren entdeckten gesiegelten Tonbullen aus dem Nisantepe-Archiv in der hethitischen Hauptstadt Hattusa stellen die Erforschung der hethitischen Königssiegel der Großreichszeit (ca. 1343-1200 v.Chr.) auf eine ganz neue Basis. Sie haben die Menge bekannter Siegelungen auf einen Schlag vervierfacht. Etwa 2000 der ca. 3500 Tonbullen des Archivs tragen Siegelabdrücke hethitischer Großkönige, Abdrücke von (geschätzt) 150 verschiedenen und zum großen Teil bislang unbekannten Siegeln. Erstmals lässt sich die Entwicklung der Königssiegel, z.B. hinsichtlich Größe und Gestaltung, Dekor und Ikonographie aufzeigen. Auch neue Aufschlüsse zur Entwicklung der hethitischen Königsideologie sind zu erwarten. Die Siegelpraxis soll bezüglich der Funktion der unterschiedlichen Siegel eines Herrschers während seiner Amtszeit wie auch der Funktion des Siegelträgers (Tonbulle oder Tonverschluss) untersucht werden. Die digraphischen Königssiegel (Keil- und Hieroglyphenschrift) sind primär Inschrifenträger. Sie geben den Namen, den Titel und die Genealogie des Herrschers an und ermöglichen neue historische Erkenntnisse. Der ursprügnliche Bearbeiter der Königssiegel, Prof. Dr. Heinrich Otten, Mainz, hat in seinem 88. Lebensjahr die Aufgabe in die Hände von Frau PD Dr. Suzanne Herbordt-von Wickede gelegt, die bereits die Prinzen- und Beamtensiegel vom Nisantepe in ihrer Habilitationsschrift ediert hat. Ziel des Projekts ist die vollständige Vorlage und Bearbeitung der Großkönigssiegel aus dem Nisantepe-Archiv. Zusammen mit den Prinzen- und Beamtensiegeln soll ein umfassendes Corpus hethitischer Glyptik der Großreichszeit geschaffen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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