Detailseite
Projekt Druckansicht

Religion und Konstituierung von Identitäten. Zum Erbe muslimischer Minderheiten in Bulgarien und Makedonien

Antragsteller Professor Dr. Holm Sundhaussen (†)
Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5351164
 
Das Forschungsvorhaben verfolgt das Ziel, den Islam bzw. die synkretistischen Varianten des Islam und ihre identitätsstiftende Bedeutung für das Selbstverständnis muslimischer Bevölkerungsgruppen in Bulgarien und Makedonien zu untersuchen. Im Zentrum stehen die Religionsgemeinschaften der Pomaken, Torbesen, muslimischen Roma und Alewiten. Es soll folgenden Fragen nachgegangen werden: Gibt es eine spezifische balkanische Variante des Islam und falls ja: wie kann diese genauer definiert werden? welche Rolle spielt(e) die spezifische Ausprägung der Religion bei der Konstruktion des Wir-Gruppen-Bewußtseins der untersuchten Gesellschaften? Wurde und wird die Religion als dominanter identitätsstiftender Faktor oder als ein Faktor unter anderen verstanden? Welche Selbst- und Fremdzuschreibungen haben im Wechsel der Zeit die Gruppenidentität geprägt? Wie stellt sich die Identitätsbildung im "historischen Gedächtnis" dar? Sind sich die Untersuchungsgruppen der synkretistischen Elemente ihres Glaubens bewusst? Sehen sie darin ein verbindendes oder abgrenzendes Element gegenüber Angehörigen anderer Glaubensgemeinschaften? Auf der Grundlage von Feldforschungen sowie historischen Quellen und Fachliteratur soll eine fächerübergreifende (ethnologisch-soziologisch-historische) Untersuchung der benannten muslimischen Bevölkerungsgruppen und ihres wechselhaften (teils friedfertigen, teils konkliktgeladenen) Verhältnisses zu den Nachbarnationen erarbeitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung