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Sängerinnen und Sängerinnen-Bilder im 19. Jahrhundert - Studien zur Berufs- und Mentalitätsgeschichte
Antragstellerin
Professorin Dr. Rebecca Grotjahn
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5351360
"Sängerinnen und Sängerinnen-Bilder" untersucht das Zusammenwirken künstlerischer, sozialer und mentaler Faktoren im Image der Sängerinnen-Stars. Die Wahrnehmung der Arbeit und des öffentlichen Auftretens von Sängerinnen ist im 19. Jahrhundert begleitet von spezifischen Vorstellungen, Bildern, Klischees und Mythen. Man schreibt ihnen nicht nur typische Persönlichkeitsmerkmale zu, sondern auch ein bestimmtes Ansehen, das - unter Einschluss erotischer Konnotationen - zwischen Anbetung und Verachtung changiert. Diese Vorstellungen sind darauf hin zu analysieren, was sie über generelle Einstellungen, Haltungen und Handlungsweisen ihrer Urheber aussagen. Innerhalb des Musik-kulturellen Kontexts geben sie Aufschluss über zeitgenössische Weisen der Rezeption und Bewertung von Musiktheater und Gesang. Als Konstruktionen von Frauenbildern sollen sie darüber hinaus im Hinblick auf ihre geschlechtsspezifischen Implikationen interpretiert werden. Dabei ist auch zu untersuchen, ob Motive und Strukturen aus dem Geschlechterdiskurs auf musikästhetische Gegenstände projiziert werden und umgekehrt. Vor diesem Hintergrund sind ausgewählte Sängerinnen-Bilder als in ihrer Funktion als "Images" zu beschreiben. Die berühmten Sängerinnen des 19. Jahrhunderts können als frühe Ausprägungen des "Stars" aufgefasst werden, die in der Öffentlichkeit nicht nur aufgrund ihrer künstlerischen Leistungen verehrt werden, sondern bei denen der Aspekt der quasi persönlichen Beziehung zu einer - konstruierten - Privatperson die Rezeption prägt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen