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Assemblierung von GABAA-Rezeptoren

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2001 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5351840
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

GABAA Rezeptoren gehören zur Superfamilie der ligandengesteuerten Ionenkanäle und sind charakterisiert durch den heteropentameren Aufbau des integralen Ionenkanals. Bisher sind 6 α-, 3 β-, 3 γ-, 3 ρ und jeweils eine δ-, ε- und π-Untereinheit bekannt. Bis auf die ρ-Untereinheiten enthaltenden Rezeptoren benötigen alle GABAA Rezeptoren mindestens eine der α- und eine der β-Untereinheiten zur Bildung eines funktionellen Cl--Kanals. Hinzu kommt in vivo meist die γ2-, aber auch z.B. die δ-Untereinheit. Alle anderen Untereinheiten spielen eine mengenmäßig untergeordnete Rolle. Mit unserem Projekt wollten wir exemplarisch Aspekte der intrazellulären Wege und Mechanismen der Assemblierung δ-Untereinheit enthaltender GABAA-Rezeptoren untersuchen. So assembliert die δ-Untereinheit vorzugsweise mit der α4- (Thalamus) und der α6- (Cerebellum) trotz gleichzeitig anwesender α1-Untereinheit. Während zwei methodische Ansätze (direkte Visualisierung unterschiedlicher Assemblierungsraten mittels fluoreszenzmarkierter GABAA-Untereinheiten und bimolekulare Fluoreszenzkomplementierung) sich als ungeeignet bzw. wenig erfolgversprechend erwiesen, konnten durch Konkatenierung von zwei bis drei GABAA-Untereinheiten Unterschiede in der Assemblierung mit der γ2- und δ-Untereinheit nachgewiesen werden. Weiterhin konnten wir zeigen, dass es pharmakologische Besonderheiten δ-enthaltender Rezeptoren gibt (Sensitivität gegenüber Gaboxadol und Ketamin), die wir nun nutzen können, um den bisher nicht möglichen eindeutigen Nachweis zu führen, dass die δ- Untereinheit in einem GABAA Rezeptor-Komplex vorhanden ist. Schließlich konnten wir Publikationen, die die δ-Untereinheit mit der Sensivitität von GABAA Rezeptoren gegenüber geringen Alkoholkonzentrationen (< 30 mM) in Verbindung brachten, als sehr unwahrscheinlich beschreiben.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2005) Evidence for a Reduction of Coupling between GABAA Receptor Agonist and Ionophore Binding Sites by Inorganic Phosphate. Neurochemical Research 30: 1471-1482
    Sinkkonen S. T., Rabe H., Lüddens H., Korpi E. R.
  • (2007) Does ethanol act preferentially via selected brain GABAA receptor subtypes? the current evidence is ambiguous. Alcohol 41,163- 176
    Korpi ER, Debus F, Linden AM, Malecot C, Leppa E, Vekovischeva O, Rabe H, Böhme I, Aller MI, Wisden W, Lüddens H
  • (2008) Enhanced behavioral sensitivity to the competitive GABA agonist, gaboxadol, in transgenic mice over-expressing hippocampal extrasynaptic α6β GABAA receptors. J.Neurochem, 105: 338-350
    Saarelainen KS, Ranna M, Rabe H, Sinkkonen ST, Möykkynen T, Uusi-Oukari M, Linden AM, Lüddens H, Korpi ER
  • (2008) Ketamine, but not phencyclidine, selectively modulates cerebellar GABAA receptors containing α6 and δ subunits. JNeurosci, 28(20): 5383-5393
    Hevers W, Hadley SH, Lüddens H, Amin J
 
 

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