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Von der Avantgarde zur Traditionalismus. Die radikalen Futuristen im italienischen Faschismus von 1919 bis 1931

Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5352168
 
Ausgangspunkt meiner Dissertation ist die Erklärung eines Paradoxes. Tatsächlich scheint der Weg der italienischen Autoren Curzio Suckert, Mino Maccari, Mario Carli, Emilio Settimelli und Julius Evola in den 20er und 30er Jahren paradox zu sein: von der Avantgarde zur Tradition, vom in futuristischen Kreisen verinnerlichten Kult der Modernität zur Apologie der Tradition. Ihre antibürgerliche und revolutionäre Ideologie begründet eine alternative Auffassung der Rechten, die eine Autonomie und eine gewisse Originalität gegenüber dem Faschismus zeigt und sich von der durch die faschistische Programmierung nivellierten Regimeliteratur unterscheidet: Ihre Themen - die Verherrlichung der Gemeinschaft, die Verteidigung der europäischen Kultur, eine Art von "kulturellem Rassismus" - überleben, oft versteckt und ohne Verweis auf die Quelle, in den heutigen Schriften der Ideologen der Rechten. Diese Arbeit setzt sich die Rekonstruktion dieses Zusammenhangs von Ideen und den Bedingungen ihrer Entstehung sowie ihrer politischen Bedeutung zur faschistischen Zeit zum Ziel. Die zwei Ausgangspunkte der Untersuchung scheinen anfänglich voneinander unabhängig zu sein: 1) die Revolte der extremen Intellektuellen der Rechten, impliziert eine Betrachtung der Ideengeschichte; 2) die Artikulierung ihrer Interpretationen des Faschismus, eine politische Analyse. In dieser Arbeit werden sie aber verknüpft, da gerade die Wechselwirkungen zwischen der politischen und der intellektuellen Welt von zentraler Bedeutung sind.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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