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Organisation und Geschlecht - strukturelle Bindungen und kontingente Kopplungen
Antragstellerin
Professorin Dr. Sylvia M. Wilz
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5352317
Im Zentrum des Buches steht die Frage danach, welche Rolle Geschlecht in Organisationen spielt - ob es einen systematischen Zusammenhang zwischen Organisation und Geschlecht gibt, und, wenn ja, wie er hergestellt wird. Zunächst wird die theoretische Spannbreite zwischen den Polen "Organisationen sind geschlechtsneutral" und "Organisationen sind untrennbar mit Geschlecht verbunden" differenziert aufgefächert und kritisch diskutiert. Die anschließende Analyse des Reorganisationsprozesses im Innendienst eines Versicherungsunternehmens zeigt dann: In der täglichen Arbeitspraxis der Sachbearbeitung, in Kooperationsbeziehungen und in Normen der Arbeit spielt Geschlecht keine systematische Rolle; in der Legitimation von Personalentscheidungen kann Geschlecht relevant gemacht werden, muß aber nicht. Der Zusammenhang von Organisation und Geschlecht ist also weder "zwingend" noch zufällig; er wird auf der Basis der vorliegenden empirischen Befunde einerseits als gesellschaftlich strukturiertes Verhältnis, andererseits als "kontingente Kopplung" von vergeschlechtlichen und nicht vergeschlechtlichen Elementen organisatorischer Prozesse verstanden. In den Mittelpunkt des Interesses rückt damit die Funktion der Geschlechterdifferenzierung, Entscheidungen zu ermöglichen und soziale Ordnung herzustellen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen