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Der Einfluß von Fallbeispielen auf Rezipientenurteile. Eine experimentelle Untersuchung

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5352353
 
Gegenstand der Arbeit ist die Wirkung von Fallbeispielen in Medienberichten. Unter Fallbeispielen werden Einzelpersonen, -ereignisse oder -meinungen verstanden, die in der Berichterstattung auftauchen, weil sie eine über den Einzelfall hinausgehende Aussage illustrieren. Jüngere Studien zeigen, daß diese Beispielzusammenstellungen erheblichen Einfluß auf Urteile der Rezipienten haben. Die Arbeit versucht, die Ursache dieses Effekts zu identifizieren. Im theoretischen Teil werden seine psychologische Erklärungen erörtert, die dahinter stehende erkenntnistheoretische Problematik wird diskutiert und der kommunikationswissenschaftliche Forschungsstand analysiert. Daraus werden vier grundlegende Annahmen zu Ursachen und Bedingungen von Fallbeispieleffekten abgeleitet. Sie werden im empirischen Teil in sieben Experimenten mit nahezu 1.000 Versuchspersonen geprüft. Die Befunde münden in eine eigene theoretische Begründung für Fallbeispielwirkungen, die auf der evolutionären Erkenntnistheorie und psychologischen Lerntheorien beruht. Danach ist die Verallgemeinerung des Einzelfalls eine grundlegende, evolutionär bedingte Strategie menschlichen Urteilens. Im Alltag hilfreich, führt sie bei der Medienrezeption zum Dilemma, denn die verzerrte Auswahl von Beispielen in den Medien führt zu Fehlurteilen der Rezipienten.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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