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Radikalnationalismus in Syrien und Libanon: Politische Sozialisation und Elitenbildung 1930-1958

Antragsteller Professor Dr. Christoph Schumann (†)
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5352762
 
Wie kaum ein anderer Faktor hat der Nationalismus die arabische Welt im 20. Jahrhundert geprägt. Er war die treibende Kraft der antikolonialen Unabhängigkeitsbewegungen, der kulturellen und politischen Vereinigungsbemühungen und nicht zuletzt der gesellschaftlichen und wirtschaflichen Modernisierungsversuche. Mit Blick auf Syrien und Libanon stellt sich die vorliegende Studie vor allem zwei Fragen: Unter welchen Bedingungen, auf welche Weise und mit welchen Folgen wurden Menschen zu radikalen Nationalisten? Und welchen Beitrag leistete der Radikalnationalismus zur Herausbildung einer Gegenelite, die vor allem nach 1958 stark genug war, die politischen Geschicke ihrer Gesellschaft mitzubestimmen. Anhand von Autobiographien ehemaliger Aktivisten werden die Prozesse der gesellschaftlichen und politischen Sozialisation im einzelnen nachgezeichnet, wobei besonderes Gewicht auf der Analyse der Herkunftsmilieus, der Ausbildungsbedingungen und der internen Verhältnissen in den nationalistischen Parteien bzw. Oganisationen liegt. Am Ende, so wird gezeigt, waren den untersuchten Nationalisten über die politischen und sozialen Grenzen hinweg bestimmte Denk- und Wahrnehmungsmuster gemeinsam, die sich mit dem Begriff 'intellektueller Habitus' zusammenfassen lassen. Die damit verbundenen Orientierungen und Überzeugungen verliehen der aufstrebenden Elite ihre Kohärenz und Entschlossenheit, legte aber auch den Grund für ihren Elitismus und ihre dogmatische Zerstrittenheit.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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