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"Schwere Behinderung - Bildung - Gesundheit" Wissenschaftliches Netzwerk zur Analyse von Partizipationsbedingungen und -barrieren von Menschen mit zugeschriebener schwerer Behinderung

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Empirische Sozialforschung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 535303201
 
Die Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung (UN-BRK) beinhaltet die Forderung einer gleichberechtigten Partizipation aller Menschen am gesellschaftlichen Leben. Unter der Zielperspektive der “Inklusion” wurden dabei in der letzten Dekade vielfältige Initiativen ins Leben gerufen, um gesellschaftliche Teilhabe und Wahlmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung zu realisieren und auszubauen. Im Gegensatz dazu zeigen nationale und internationale Studien, dass die Personengruppe der Menschen, denen das Attribut ‚schwere Behinderung‘ zugeschrieben wird, in unterschiedlichen Lebensbereichen, wie beispielsweise in den Bereichen Bildung und Gesundheit, weiterhin marginalisiert und ausgegrenzt wird. Menschen mit zugeschriebener schwerer Behinderung bilden eine sehr heterogene Gruppe, die durch hohe Vulnerabilität und einen i.d.R. lebenslangen komplexen Pflege- und Betreuungsbedarf in allen Lebensbereichen gekennzeichnet ist. Diese Lebenssituation ist bisher nur in Einzelfällen Gegenstand der (fach)wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Empirische Studien existieren lediglich zu Einzelfragen und stehen unverbunden nebeneinander. Interdisziplinäre Betrachtungsweise, z. B. zwischen (Sonder)Pädagogik und Medizin werden kaum miteinander verknüpft. Ziel des geplanten Netzwerkes ist es, für Wissenschaftler:innen, die sich aus unterschiedlichen fachwissenschaftlichen Perspektiven (vorrangig (Sonder)pädagogik und Medizin) mit Fragen der Forschung und Theorieentwicklung zur Analyse von Partizipationsbedingungen und -barrieren von Menschen mit zugeschriebener schwerer Behinderung beschäftigen, den Raum für eine nachhaltige und tiefergehende Kooperation zu eröffnen. Dazu werden die drei unterschiedliche Fragenkomplexe Schwere Behinderung – Bildung – Gesundheit fokussiert und in einen Zusammenhang gebracht. Weitere Schwerpunkte der Netzwerkarbeit sind die Nachwuchsförderung im Rahmen eines Doktorand:innenkolloquiums sowie die mögliche Kooperation bei zukünftigen drittmittelgeförderten Forschungsprojekten und eine Intensivierung der Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Community. Angestrebte Ergebnisse sind u.a. Grundlagenforschung zum Prozess der Zuschreibung des Attributs ‚schwere Behinderung‘, die Analyse und Weiterentwicklung von transdisziplinären wissenschaftlichen Erkenntnissen und von forschungsmethodologischen und -methodischen Fragen, der Aufbau einer Homepage zur öffentlichen Sichtbarmachung der Netzwerkarbeit, die Durchführung einer Fachtagung sowie die Zusammenführung der Ergebnisse der Netzwerkarbeit in einem Herausgeberwerk. Das Netzwerk besteht aus 18 permanenten Mitgliedern und wird durch 10 Doktorand:innen ergänzt. Es ist zunächst von Herbst 2023 bis Herbst 2026 geplant und umfasst zwei Netzwerktreffen pro Jahr.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Karin Terfloth
 
 

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