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Interaktion von Masernvirus-Stämmen mit menschlichen dendritischen Zellen. Untersuchungen zur Induktion einer virusspezifischen Immunantwort bei gleichzeitiger Suppression der generellen Immunantwort
Antragstellerin
Professorin Dr. Sibylle Schneider-Schaulies
Fachliche Zuordnung
Virologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5353634
Als professionelle Antigen-präsentierende Zellen sind dendritische Zellen (DC) für die Induktion und Qualität einer virusspezifischen Immunreaktion maßgebend, da nur sie in der Lage sind, naive T-Zellen zu stimulieren. DC werden durch die Infektion mit Pathogenen oder durch deren Produkte aktiviert, wandern in lokale Lymphgewebe ein und stimulieren die adaptive Immunantwort. Nach neueren Erkenntnissen modulieren einige virale Erreger sowohl qualitativ als auch quantitativ die stimulatorische Aktivität von DC, und können so eine T-Zell-Antwort supprimieren oder deregulieren. DC sind wahrscheinlich für die Induktion der Masernvirus (MV)-spezifischen Immunreaktion, jedoch auch für die durch Masernvirus induzierte generelle Immunsuppression von zentraler Bedeutung. So wurde nachgewiesen, dass MV Vakzine- und Wildtypstämme mit unterschiedlicher Effizienz die Ausreifung vom DC stimulieren. Allerdings interferieren diese MV-Infektionen auch mit den allostimulatorischen Eigenschaften der DC und modulieren die Freisetzung von Mediatoren, insbesondere IL-12. Weitgehend unbekannt sind die Mechanismen, mit denen MV stammspezifisch die Sekretion von Mediatoren reguliert, welche MV-Komponenten für die Regulation verantwortlich sind, und welche Konsequenzen sich daraus für die T-Zell-Antwort ergeben. Die zu dieser Thematik erhobenen Befunde werden es erlauben, die nach MV Vakzinierung und akuten Masern quantitativ und qualitativ unterschiedliche Effizienz der Immuninduktion und -suppression zu verstehen und die Basis für die Verbesserung präventiver und therapeutischer Ansätze zu legen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen