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Jungquartäre Klima- und Landschaftsentwicklung im Werchojansker Gebirge und in der Zentraljakutischen Tiefebene

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5355324
 
Im Mittelpunkt der Untersuchungen der jungquartären Klima- und Landschaftsentwicklung des Werchojansker Gebirges und seines westlichen Vorlandes in NE-Sibirien steht die geomorphologische und Gis-gestützte chronologische Deutung der regionalen Vereisungsgeschicht im Kontext globaler Glazial-Interglazialzyklen. Weiterer Projektschwerpunkt ist die Entschlüsselung der spätquartären Klimaentwicklung aus sedimentären und geokryologischen Umweltarchiven. Die bisherigen Feldarbeiten belegen mindestens vier bis fünf Gletschervorstöße. Nach ersten Datierungsergebnissen fand ein letzter großer Eisvorstoß ca. 32 ka im vermutlich feuchten OIS-3-Interstadial statt, während aride Phasen im OIS 2 und OIS 4 durch Lössakkumulation geprägt waren. Im Spätglazial existierte vermutlich ein großer Lena-Stausee. Isotopengeochemische Daten aus Eiskeilen belgen ein frühholozäne Klimaerwärmung und erneute Abkühlung entsprechend der heutigen Klimabedingungen. Die bisherigen Ergebnisse sollen durch weitere Labordaten und Datierungen abgerundet und verdichtet sowie in einer Synthese im überregionalen Vergleich bewertet werden. Während einer abschließenden Geländekampagnen im Sommer 2004 sollen mit einem deutsch-russischen Team die geomorphologischen und geokryologischen Untersuchungen nach Südosten von Aldan über den Haupßtkamm des Werchojansker Gebirges bis zum Becken von Oimjakon ausgedehnt werden. Neben der Nähe zu rezenten Gletschern können hier zusätzlich die Moränensequenzen und die Formungs- und Prozessregionen auf der Ostabdachung des Gebirges mit einbezogen werden. Die Beprobung von rezenten Niederschlägen soll zudem die Referenzdatenbasis für die Interpretation der im Grundeis überlieferten Isotopensignale verdichten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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