Detailseite
Projekt Druckansicht

Funktionelle Peptidomanalyse am neurosekretorischen System von Insekten

Antragsteller Professor Dr. Reinhard Predel, seit 10/2007
Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5355976
 
Das Projekt zielt auf ein besseres Verständnis der koordinierten Funktion peptiderger Botenstoffe. Schwerpunktthema ist dabei das neurohormonale System von Insekten, welches von Peptiden dominiert wird. Insekten verfügen, in noch stärkerem Maße als Wirbeltiere, über eine Vielzahl von Neuropeptiden, welche sowohl im Nervensystem Transmissionsvorgänge modifizieren als auch über Neurohämalorgane in die Hämolymphe abgegeben werden können. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Erarbeitung von Routinemethoden zur Erfassung des kompletten Neuropeptidinventars (Peptidom) unterschiedlicher Kompartimente bis auf Zellniveau sowie das Studium der Veränderungen dieser Peptidmuster in Abhängigkeit von Entwicklungsbedingungen, äußeren Einflüssen sowie experimentell veränderten physiologischen Bedingungen. Die Arbeiten werden im ersten Schwerpunkt an einem gut untersuchten Modellinsekt, der Amerikanischen Schabe, durchgeführt und schließen die Isolierung/Strukturaufklärung noch unbekannter Neuropeptide aus dem Darmbereich ein. In einem zweiten Schwerpunkt geht es um die Untersuchung möglicher Kompensationsmechanismen bei dauerhaften bzw. zeitweiligen Ausfallerscheinungen bei der Expression von Neuropeptiden. In diesem Zusammenhang sind zwei alternative Strategien geplant. Zum einen sollen die Peptidmuster transgener Drosophila mit denen ursprünglicher Wildtypen verglichen werden; als Zwischenschritt bei der Realisierung dieser technisch schwierigen Messungen werden die peptidergen Neurohormone größerer Dipterenarten (Schadinsekten) untersucht. Ein zweiter Ansatz beschäftigt sich mit der Verwendbarkeit von Antisense-Oligonukleotiden zur temporären Beeinflussung der Exressionsmuster bestimmter Neuropeptide. Mögliche zeitabhängige Adaptationen im Neuropeptidmuster sollen zuerst an einem gut etablierten System, der Beeinflussung des Oxytocin/Vasopressin-Systems mit der Antisense-Technik, studiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Heinz Penzlin, von 12/2005 bis 10/2007
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung