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Feldforschung zur Mehri- und Hobyot-Sprache

Antragsteller Dr. Alexander Sima (†)
Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5356090
 
Bei den Sprachen Mehri, Hobyot, Gibbali und Soqotri, die im Grenzgebiet von Jemen und Oman gesprochen werden, handelt es sich um die einzigen nicht-arabischen Sprachen auf der Arabischen Halbinsel. Die Sprecherzahl liegt schätzungsweise bei insgesamt etwa 200.000 (verläßlich Angaben liegen nicht vor). Diese Sprachen sind schriftlos und durch den zunehmenden Einfluß des Arabischen (zentrales Schulsystem, Fernsehen, Radio, etc.) vom Aussterben bedroht. Zudem stand deren Erforschung bislang unter keinem günstigen Stern, so daß Feldforschungen zu diesen archaischen, für die Semitistik sehr wichtigen Sprachen das dringendste Desiderat des Faches darstellt. Von den vier genannten Sprachen habe ich aus logistischen Gründen das im Jemen gesprochene Mehri ausgewählt. Ziel meines auf mehrere Jahre hin angelegten Vorhabens ist a) die Aufzeichnung eines möglichst umfangreichen Corpus von oraler Literatur, b) deren Transkription und Übersetzung mit Hilfe von Muttersprachlern und c) die Erstellung einer Grammatik und eines Glossars. Im Mittelpunkt steht dabei der zentrale Mehri-Dialekt der Region Hawf - Godeb, der bislang völlig unerforscht ist. Das vorrangige Ziel ist die umfassende Beschreibung dieses Dialektes. Davon ausgehend könnte später auch der westliche Mehri-Dialekt der Region Oisn-al-Gayda vergleichend untersucht werden. Eine Feldforschung zu dem im Grenzbereich zu Saudi-Arabien und Oman gesprochenen beduinischen Mehri-Dialekt scheint mir derzeit aussichtslos.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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