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Grenzverläufe - Der Körper als Schnitt-Stelle
Antragstellerin
Professorin Dr. Anne Fleig
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5356405
Der Sammelband fragt nach den Auswirkungen der sich ständig beschleunigenden bio- und medientechnologischen Entwicklungen auf den Begriff des Körpers. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Diagnose, daß die technologischen Innovationen keineswegs zufällig auf einen Theoriekontext treffen, in dem die Materialität des Körpers als Effekt von Diskursen hinter einem umfassenden Textmodell zu verschwinden scheint. Die Beiträge diskutieren aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven (Philosophie, Soziologie, Literatur- und Kulturwissenschaft) zwei zentrale Grundthesen: (1) Derzeit vollzieht sich ein Paradigmenwechsel, in dem sich fundamentale Grenzziehungen unserer Kultur (Mensch/Maschine; Natur/Kultur; Innen/Außen; Realität/Virtualität etc.-) auflösen, und zwar einseitig zum Pol der Künstlichkeit und Machbarkeit hin. Dabei ist der menschliche Körper der ausgezeichnete Austragungsort dieser Grenzverschiebungen und Grenzüberschreitungen. (2) Um jedoch das in den Fundamentaloppositionen liegende Spannungs- und Kritikpotential (im Hegelschen Sinne) aufheben zu können, schlagen die Herausgeberinnen die Einführung der Kategorie des Unverfügbaren vor, die von den Autoren und Autorinnen der Beiträge in unterschiedlicher Weise aufgenommen und ausbuchstabiert wird. Ziel ist es, eine die Rede von der Materialität überschreitende Theoretisierung des Körpers zu initiieren.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen